Konfirmation – erwachsen werden

Sie schlüpfen in High Heels, tragen das erste Mal einen Anzug: Bei der Konfirmation stehen die Jugendlichen im Mittelpunkt. Das kirchliche Fest markiert den Übergang ins Erwachsensein. Ihr Konfirmationsspruch begleitet sie im besten Fall ein Leben lang. Bei der Taufe haben die Eltern für sie entschieden. Jetzt sagen Jugendlichen selbst „Ja“ zum christlichen Glauben. Erfahren Sie mehr über die Konfirmation – und den Weg dorthin

Kurz gefasst

  • Du meldest Dich in Deiner Kirchengemeinde an. Wie Du die findest? Unterwww.kirche-hamburg.de/gemeinden. Dort kannst Du Deinen Straßennamen eingeben. Wie das mit dem Anmelden geht, steht meistens auch auf der Internetseite Deiner Gemeinde und im Gemeindebrief. Ein kleiner Tipp vorab: Es wäre gut, wenn Du Deine Geburtsurkunde und Deine Taufurkunde dabei hast.

  • Das ist ganz unterschiedlich. In manchen Kirchengemeinden ein Jahr, in anderen zwei. Und manchmal fängt das erste Konfirmandenjahr schon in der vierten Schulklasse an. Erkundige Dich in Deiner Kirchengemeinde.

  • Meistens wenn Du 12 oder 13 Jahre alt bist. Frage mal Deine Freunde. Vielleicht geht Ihr auch zusammen zum Konfirmandenunterricht.

  • Über Gott und die Welt reden, den christlichen Glauben kennenlernen, singen, beten, diskutieren und  vieles mehr. Am Ende solltest Du ungefähr wissen, was es heißt, christlich zu leben.

  • Nichts. Höchstens für Ausflüge oder Freizeiten. Wenn das zu teuer wird, frag den Pastor oder die Pastorin, ob Ihr einen Zuschuss bekommt.

  • Dann geh' erstmal zum Konfirmandenunterricht und lerne das kennen. Wenn Du dann sagst: "Klar, möchte ich konfirmiert werden", wirst Du vorher auch getauft. Aber das besprichst Du am besten mit Deiner Pastorin oder Deinem Pastor.

Was Konfirmation bedeutet

Was Konfirmation bedeutet

Die Eltern haben entschieden, ihr Kind taufen zu lassen. Mit der Konfirmation bestätigen die Jugendlichen diese Entscheidung und sagen Ja zum christlichen Glauben. Das lateinische Wort "confirmare" heißt soviel wie bestärken, bestätigen, befestigen. Etwa 250.000 Jugendliche lassen sich pro Jahr in Deutschland konfirmieren.

Um sich darauf vorzubereiten, haben die Jugendlichen über ein bis zwei Jahre "Konfi-Unterricht". Dort lernen sie den christlichen Glauben und ihre Gemeinde besser kennen. Sie erfahren, was es heißt, als Christ oder Christin zu leben.

Auch ungetaufte Jugendliche können am Unterricht teilnehmen und sich erst unmittelbar vor ihrer Konfirmation taufen lassen.

Einen festen Konfirmationstag gibt es in der evangelischen Kirche nicht, allerdings liegt der Termin meist zwischen Ostern und Pfingsten.

Die Konfirmation hat eine lange Geschichte, sie ist fast 500 Jahre alt. Vorausgegangen war ein Streit verschiedener reformatorischer Strömungen um die Taufe. Eine Frage war, ob zur Taufe eine eigene Entscheidung gehört. Um diese Entscheidung treffen zu können, wurde die Konfirmation erfunden.

Für Konfirmanden

Konfirmandenzeit

Der Konfirmationsunterricht läuft über ein bis zwei Jahre, das ist in den Gemeinden unterschiedlich geregelt. Er beginnt meist nach den Sommerferien. Wann man sich trifft, wie oft und wie lange und ob Ihr zusammen auf eine Konfi-Freizeit fahrt – all das erfährst Du am besten direkt bei Deiner Gemeinde.

Wann anmelden?

Die meisten Jugendlichen sind 13 bis 14 Jahre alt wenn sie sich konfirmieren lassen. Meistens haben sie sich in der sechsten Klasse vor den Sommerferien angemeldet. Genaue Infos dazu gibt es in den jeweiligen Gemeindebüros oder Gemeindebriefen. Auch wenn deine Eltern nicht in der Kirche sind, kannst du dich konfirmieren lassen.

Gottesdienstbesuche

Sie gehören dazu – aber nicht jeden Sonntag. Wer noch nicht so oft dort war, für den ist so ein Gottesdienst vielleicht etwas fremd. Am besten ist es, einfach ein paar Mal hintereinander hinzugehen. So ist man bald vertraut mit der Liturgie und den Liedern.

Lernen

Im Konfirmandenunterricht lernt Ihr zum Beispiel das Vaterunser oder die Zehn Gebote. Ganz allgemein geht es darum, dass ihr vertraut werdet mit dem kirchlichen Leben in Gottesdienst und Alltag und mit der biblischen Botschaft. Ihr habt die Chance für Euch herauszufinden, was es bedeutet, getauft zu sein und an Jesus Christus zu glauben. Prüfungen gibt es aber nicht. Selbstverständlich ist der Unterricht kostenfrei, bei Konfi-Freizeiten und Ausflügen wird um eine Kostenbeteiligung gebeten.

Der Konfirmationstag

Dann steht der große Tag der Konfirmation vor der Tür und damit viele organisatorische Fragen: Wer wird eingeladen und wo feiern wir? Wie soll die Einladung aussehen? Wer wird eine Rede halten? Die Gestaltung des Festes übernehmen heute meist Eltern und Konfirmanden gemeinsam.

Der feierliche Gottesdienst und das Fest sind das eine. Das andere sind die  Geschenke – manchmal so viele, wie man es nur von Hochzeiten kennt. Geld zu verschenken, ist zwar nicht besonders kreativ, finden einige, aber praktisch. Die Jugendlichen können damit machen, was sie möchten.

Vielleicht darf sich der Beschenkte mit seinen Paten oder Verwandten das Musikinstrument aussuchen, das er immer schon lernen wollte und kriegt sogar noch die ersten Unterrichtsstunden finanziert. Andere Idee: Ein gemeinsamer Kurzurlaub, eine Reise in eine interessante Stadt. Oder die Dauerkarte fürs Stadion, weil der Onkel da selber gerne hingeht und man so gemeinsam Spaß hat und sich auch nach der Konfirmation noch trifft.

Für Eltern

Ihr Kind möchte sich gern konfirmieren lassen. Für eine Anmeldung ist Ihr Gemeindebüro zuständig. Dort können Sie auch weitere Fragen stellen: beispielsweise, wann der Konfirmationsunterricht beginnt, ob es eine Konfi-Freizeit gibt oder was sie sonst noch wissen möchten.

Auch wenn Sie nicht in der Kirche sind, kann sich Ihr Kind konfirmieren lassen. Die Taufe kann vor der Konfirmation nachgeholt werden.

Möchten Sie, dass Ihr Kind in einer anderen Gemeinde zum Unterricht geht, fragen Sie bitte den Pastor oder die Pastorin in Ihrer Wunsch-Gemeinde.

Was sich durch die Konfirmation für Ihr Kind ändert? Mit der Konfirmation wird das Recht zugesprochen, in allen evangelischen Gemeinden am Abendmahl teilzunehmen, Pate zu werden und sich voll ins Leben der Gemeinde einzubringen, zum Beispiel zu wählen und Ehrenämter zu übernehmen.

Das erste Fest nach einer Trennung

Oft ist die Konfirmation das erste Familienfest nach einer Trennung, bei dem die komplette Verwandtschaft anwesend ist. Für Alleinerziehende manchmal nicht ganz einfach: Denn die Erwartungen sind hoch und die Wünsche des Konfirmanden wollen berücksichtigt werden, der sich verständlicherweise Mama und Papa an seine Seite wünscht.

Es gilt neue Wege der Gestaltung des Festes zu finden. Zur Entspannung trägt sicherlich bei, für das Fest einen neutralen Ort zu wählen – wenn es finanziell drin ist, ein schönes Restaurant oder einen Gemeindesaal.

Auch eine gute Freundin oder einen guten Freund an der Seite zu haben, hat sich bewährt. Und die Paten spielen eine wichtige Rolle: Sie können gegebenenfalls vermitteln und Sie und Ihr Kind unterstützen.