Corona-Krise Banner am Kirchturm machen Mut


Über 250 Banner sind in diesen Tagen an den Hamburger Kirchtürmen zu sehen. Die Zitate sollen Mut machen. Auf ihnen ist zu lesen: „Gott verspricht: Ich stärke dich – Jesaja 41,10“ oder „Gott spricht: Ich helfe dir – Jesaja 41,13“ oder „Gott gibt uns den Geist der Kraft, Liebe & Besonnenheit – 2. Timotheus 1,7“.

Die Aktion fand viel Zustimmung: „Das ist für uns Kirchengemeinden eine tolle Unterstützung in diesen Zeiten“, schrieb eine Pastorin, als sie von der Banneraktion erfuhr. „Ich freue mich, dass wir in der aktuellen Situation über die Banner in Kontakt treten können, ohne in Kontakt zu kommen“, so Pastor Björn Begas von der Lutherkirchengemeinde Bahrenfeld.

Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer hatte die Idee: „Was von der Kanzel derzeit nicht in der gewohnten Weise möglich ist, muss nun anders laufen, und wir entdecken die sozialen Medien – auch auf diesem Weg ist Verkündigung möglich. Doch so ganz wollten wir unsere Kirchen, Gemeindehäuser und sonstigen Gebäude nicht aus ihrer „Verpflichtung“ entlassen. Auch sie sollen ihren Beitrag zur Verkündigung leisten, sie sollen Hoffnung, Zuversicht und Gottvertrauen vermitteln.“ Und Pröpstin Isa Lübbers ergänzt: „Als evangelische Kirche in Hamburg wollen wir Zeichen setzen, dass wir präsent und ansprechbar sind, dass wir Menschen unterstützen, wo und wie wir es können und dass es Zuversicht und Hoffnung gibt, dass niemand wirklich allein ist. Das geschieht in vielfältiger Weise und auch sichtbar durch Banner an Kirchen und Gemeindehäusern. Die Bibelverse, die auf den Bannern zu lesen sind, sind solche Zusagen, die stärken und auch zum Nachdenken anregen sollen.“

Pastorinnen und Pastoren berichten, dass sich ihre Arbeit derzeit dramatisch verändert. Viele Menschen rufen an, statt sich im Gottesdienst zu versammeln, und sie rufen ihrerseits viele Menschen an, vor allem jene, von denen sie wissen, dass sie nicht mehr aus dem Haus kommen. Eine Pastorin sagte in ihrer Rückmeldung auf die Banner-Aktion, Seelsorge bedeute für sie in diesen Zeiten, viel zuzuhören, konkrete Hilfestellung zu geben, Leute zu vernetzen und vielleicht mal ein gutes Wort zu finden.