Schlagermove-Gottesdienst Eine Vitalität, die an Gott denken lässt

Jährlich im Sommer versammeln sich Schlagerfans zum Schlagermove auf der Hamburger Reeperbahn. In 2018 am 13. und 14. Juli.

Liebe, Hoffnung, Vialität und Lebensfreude: Davon handeln Schlager zumeist. Damit passen sie wunderbar in einen Gottesdienst. Das jedenfalls dachte sich Pastor Matthias Liberman, als er vor einiger Zeit zusammen mit Mitgliedern seiner Gemeinde Hamburg Winterhude-Uhlenhorst auf eine außergewöhnliche Idee kam: Einen Schlager-Gottesdienst zu veranstalten. Die Idee erschien ihm so brillant, dass aus dem Plan nun Realität wird. Am Freitag ist es soweit. Dann lädt Pastor Libermann und sein Team in die benachbarte Epiphanienkirche. Im Interview spricht er über den besonderen Schlagermove-Gottesdienst.

Warum eignet sich das Schlagermotto für einen Gottesdienst?
Matthias Liberman:
 In Schlagern geht es um Liebe. Und Gott ist die Liebe. In Schlagern geht es um die Sehnsucht nach gelingendem Leben, nach „heiler Welt“. Schlager hat eine popularreligiöse Dimension.

Was ist für den Ablauf des Schlager-Gottesdienstes geplant?
Es werden sich klassische Elemente eines Gottesdienstes wiederfinden. Es gibt eine Lesung und auch eine Predigt. Wir beten. Und wir singen: Aber wirklich nur Schlager. Das geht. Echt. Zuviel verrate ich nicht. Aber sie passen immer zum jeweiligen liturgischen Ort im Gottesdienst.

Wird die Kirche besonders geschmückt sein?
Mit Rudi Carell sage ich auch hierzu: Lass Dich überraschen…

Sind die Besucher aufgefordert, sich getreu dem Motto zu kleiden?
Wie immer gilt: Jede und jeder darf zu Gott kommen, wie er oder sie gerade ist. Aber wir freuen uns, wenn es bunt wird.

Ist ein Rahmenprogram geplant?
Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zur Schlagerparty direkt in die Kirche ein. Wer etwas fürs Büffet mitbringen will, darf das gern tun. Zwei Apfelsinen im Haar und an den Hüften Bananen… oder griechischen Wein. Oder so. 

Erhoffen sie sich, mit dem Motto besonders viele Menschen anzusprechen, die sonst nicht in die Kirche kommen?
Wenn sie kommen, ist das natürlich schön. Aber ich freu mich über alle, die da sind. Und ich freu mich auch, wenn Kerngemeinde offen ist für neue Gottesdienstformen.

Was ist denn Ihr persönlicher Lieblingsschlager und warum?
Es gibt wahnsinnig viele phantastische israelische Schlager. „Noah“ zum Beispiel von Matti Caspri und der Gruppe "Schokolad Menta Mastik". Einer meiner favorisierten Schlagersänger ist Udo Jürgens, der ja auch politische Schlager gesungen hat. Ganz toll von ihm finde ich „Ich weiß, was ich will“ mit der Liedzeile: „Ich weiß, was ich will, dass jede Nacht für uns zum Karneval wird“. Natürlich kann nicht jede Nacht Karneval sein. Aber darin spüre ich unglaublich viel Vitalität, Leben in Fülle. Mich lässt das an Gott denken. 

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Gottesdienst zum Schlagermove
am Freitag, 13. Juli, um 19 Uhr
in der Epiphanienkirche, Großheidestraße 44 (Hamburg-Winterhude)