Die Schuke-Orgel in der Kirche St. Gabriel

Am 19. Dezember 1971, dem 4. Adventssonntag, konnte die Orgel von St. Gabriel dreieinhalb Jahre nach Fertigstellung der Kirche eingeweiht werden. Das neue Instrument mit 1 800 Pfeifen wurde von der Berliner Orgelbauwerkstatt Prof. Dr. Schuke gebaut.

In „DEINE BRÜCKE“ vom 17.12.1971 ist ein Artikel über die Orgel von St. Gabriel und ihre musikalische Möglichkeiten veröffentlicht, dem die folgende Beschreibung entnommen ist:

St. Gabriel “hat jetzt eine ganz moderne Orgel bekommen, die mit ihren 24 Stimmen sich schon hören und mit ihrer architektonisch aparten Prospektgestaltung ebenso sehen lassen kann. ...

Das Pfeifenwerk steht auf Schleifladen (aus Pertinax). Die Spieltraktur ist mechanisch (mit Aluminiumdrähten), die Registertraktur, jedoch elektro-pneumatisch. Eine Neuartigkeit: Sämtliche Registerwippen sind in einem Kästchen links von den Manualen zusammengefasst, das – ähnlich wie ein Telefonarm – frei beweglich ist, so dass sowohl für den Spieler als auch für einen eventuellen Registranten „handgerecht“ eingestellt werden kann. Über die fein ausgeklügelten vier „Setzerkombinationen“ müssen wir mit einem Gesamtlob hinweggehen (Interessenten sollten sie sich vorführen lassen). Die drei "Normalkoppeln" können unabhängig mit Hand- und Fußknöpfen betätigt werden.

Das Pedal hat eine fußgerechte Radial-BogenTastatur und reicht bis g'; die beiden Manuale mit schwarzen Unter- und weißen Obertasten gehen bis a'''!

Im Hauptwerk stehen neun Stimmen: Prinzipal 8', Spielflöte 8' (konisch), Oktave 4', Gedecktflöte 4', Nasat 2 2/3' (konisch), Flachflöte 2', Mixtur 4- bis 6fach, Rankett 16' und Trompete 8'.

Im als Positiv disponierten Oberwerk stehen 8 Stimmen: Metallgedeck 8', Prinzipal 4', Rohrflöte 4', Nachthorn 2', Quinte 1 1/3', Terz 4/5' (ab g: 1 3/5'), Scharff 3fach, Doppelregal 8' (doppelkonisch).

Beide Werke haben ihren eigenen Tremolanten; das Positiv steht in einem Schwellkasten.

Das Pedal ist mit 7 Stimmen recht gut bestückt: Subbaß 16', Prinzipalbaß 8', Gedacktbaß 8', Hohlflöte 4'. Rauschwerk 3fach, Fagott 16',' Schalmei 4'.

Fast ein Kuriosum ist es, dass der historische, lange Zeit als "Spielerei" verpönte Zimbelstern seit einigen Jahren wieder "in Mode zu kommen" scheint: Hier ist einer mit 6 (disharmonisch intonierten) Glocken eingebaut.”