Haydn's „Jahreszeiten“ open air in Volksdorf

2024 markiert ein besonderes Jubiläum – das 400-jährige Bestehen des Spiekerhus im Museumsdorf Volksdorf. Nicht nur als das älteste noch erhaltene landwirtschaftliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude auf der hamburgischen Geest, sondern auch als Zeuge vier Jahrhunderte umspannender Geschichte, hat das Spiekerhus seinen festen Platz in unseren Herzen und unserer Historie.

Ein Highlight der Festlichkeiten wird das Oratorium „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn sein, welches das ländliche Leben in all seinen Facetten musikalisch zum Ausdruck bringt. Die Aufführung dieses herausragenden Werkes findet am 7. Juli 2024 als ein Open-Air-Konzert im Museumsdorf statt und verspricht ein kulturelles Highlight zu werden, das die reiche Geschichte und Tradition unseres Stadtteils ehrt.

Auf einer speziell dafür aufgebauten Bühne werden unter der Leitung des Volksdorfer Kantors Timo Rinke die Kantorei am Rockenhof, das mit auswärtigen Kräften verstärkte Kirchenorchester und Gesangs-SolistInnen musizieren - insgesamt etwa 140 Mitwirkende.

Das weltliche Oratorium, uraufgeführt 1801, beschreibt in vier geschlossenen Kantaten das Leben auf dem Lande durch die vier Jahreszeiten - Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dafür ist unser Museumsdorf die geradezu ideale Kulisse.

Eintrittskarten für drei Platz- und Preiskategorien können im Gemeindebüro neben der Kirche am Rockenhof, in der Buchhandlung Ida v. Behr und bei Eventim gekauft werden. Der Vorverkaufs wird am 7. Juni 2024 beginnen.

Was man von open-air-Veranstaltungen des Schleswig-Holstein-Musikfestivals kennt, soll es am 7. Juli auch in Volksdorf geben. Im Museumsdorf werden in Konzertpause Getränke und Snacks angeboten werden. So kann ein großartiges Musik-Erlebnis gelingen.

Natürlich hoffen die Organisatoren, Akteure und ehrenamtlichen Helfer der Kirchengemeinde und des Museumsdorfes auf gutes Wetter. Aber auch bei Regen findet die Veranstaltung statt: Dann werden Haydns „Jahreszeiten“ in der Kirche am Rockenhof aufgeführt. Das Konzertereignis ist also garantiert.

Ein großartiges Ereignis wird die Aufführung am 7. Juli in jedem Fall. Die eindringlichen Naturschilderungen und die Verklärung des Landlebens zeigen den Einfluss der Philosophie Rousseaus. Die Texte mal deftig, mal zärtlich und für heutige Hörer auch manchmal zum Schmunzeln. Besungen werden Saat und Ernte, Unwetter, ein überschwänglich fröhliches Weinfest, im Winter das besinnliche Beisammensein. Gepriesen wird die Schönheit der Landmädchen, die sich nicht künstlich aufhübschen müssen: „Blickt an die Töchter der Natur, die weder Putz noch Schminke ziert.“

Jagd und Kirmes - Ereignisse für besonders pralle und lautmalerische Texte: 

Kostproben:

„Ho, ho, ho ! Tajo ! Ho, Ho, 
mit doppeltem Einsatz stürzet nun 
der Haufen vereint auf die Fährte los. 
Von seinen Feinden eingeholt, 
an Mut und Kräften ganz erschöpft, 
erlieget nun das schnelle Tier“

Und dann wird ein überschwängliches Weinfest gefeiert:

„Juhhe! Juhhe! Der Wein ist da,
die Tonnen sind gefüllt.
Nun lasst uns fröhlich sein 
aus vollem Halse schrein.“

Ein früher Biograph Haydns erzählt, dass sich der große Komponist bei diesem Text zum Wein „von dem tollen Zeuge“ derart abgefüllt fühlte, „dass ich alles darüber und darunter gehen ließ. Ich nenne daher die Schlussfuge die besoffene Fuge“.

So steht für den 7. Juli in Volksdorf ein berauschendes Erlebnis an.