KIRCHE, DIAKONIE, BAHNHOFSMISSION...

 ...oder ein etwas anderer Konfirmandenunterricht

Konfirmandenunterricht findet in Klein Borstel für die Hauptkonfis ja eigentlich ganz klassisch alle zwei Wochen dienstags von 17:00 bis 18:30 Uhr statt. Nicht so bei den Ausflügen in die Hamburger Innenstadt. Wir hatten die Möglichkeit ganz nah mitzuerleben, was Diakonie bedeutet und welche wichtige Aufgabe die Bahnhofsmission übernimmt!

Nachdem das kleine Chaos am Bahnhof Kornweg bzgl. der Fahrkarten geklärt wurde, ging die Bahnfahrt schon los. 22 Minuten voller guter Gespräche später waren wir am Hauptbahnhof. An den Conainern der Bahnhofsmission angekommen, ging die Tour durch den Hauptbahnhof los. Der Leiter der Bahnhofsmission Axel Mangat, leitete uns durch den Bahnhof, erzählte uns von den sichtbaren und unsichtbaren Barrieren auf dem Bahnhofsgelände aber auch von tollen Zukunftsplänen der Bahnhofsmission.

Wir mussten schnell feststellen, dass es außer auf den Bahnsteigen und in der DBLounge keine Sitzplätze gibt – sehr zu unser großen Verwunderung. Die DB macht dies aber absichtlich so, damit sich keine obdachlosen Menschen im Bahnhof dauerhaft aufhalten. In der Wandelhalle im 1. Obergeschoss gab es früher Wartesäle, heute nur Geschäfte und Restaurants.

Da auch obdachlose Menschen in einer digitalisierten Gesellschaft leben, wird in dem Neubau der Bahnhofsmission extra darauf eingegangen. Eine Handyladestationen wird es geben, einen Wasserspender (man kann sonst in der ganzen Innenstadt und im gesamten Hauptbahnhof nicht kostenlos an Trinkwasser herankommen) und extra Duschen sowie Möglichkeiten vor Ort pflegerisch unterstützt zu werden.

Der Bahnhofsmission ist in den letzten Jahren aufgefallen, dass die obdachlosen Menschen immer älter werden und sie sich teilweise nicht mehr selbst an- und auskleiden können. In den Tagesaufenthaltsstätten gibt es keine pflege rische Unterstützung, daher baut die Bahnhofsmission dies in ihren Neubau mit ein.

Sie merken, es war ein sehr informativer Rundgang um den Hauptbahnhof. Wir haben dann noch die Hauptkirche St. Jacobi besucht, dort wurden wir vom Pilgerpastor Bernd Lohse herumgeführt. Hier haben wir viel über die hamburgische Geschichte gelernt.

Geendet hat der Ausflug am Mahnmal St. Nicolai – ein bewegender Ort, Kirche, Mahnmal – der Wind weht einem um die Nase. Man steht am Altar in der Kirche und ist trotzdem unter freiem Himmel.

Viele Schritte haben wir an dem Ausflug gemacht, viel gelernt, viel gesehen, viel ins Gespräch gekommen. Ich hoffe wir vergessen diesen Ausflug alle nicht!

Er zeigt noch mal gut auf, wo und wie wir Diakonie jeden Tag erleben können.

Lonja Fischer