Für bezahlbaren Wohnraum 2. Konferenz zur sozialen Spaltung - Forderungen an die Politik

Hier sei die Stadt in der Pflicht, "regulierend in den Mietwohnungsmarkt einzugreifen und dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit niedrigem Einkommen einen angemessenen Zugang zum Wohnungsmarkt finden“, sagte Herrmann.

 

Dramatische Wohnungsknappheit

Anders als von offizieller Stelle immer wieder behauptet, gibt es in Hamburg nach Angaben der "AG Soziales Hamburg" eine dramatische Wohnungsknappheit vor allem im Bereich kleiner Wohnungen zu moderaten Mieten: Diese Wohnungsknappheit treffe Haushalte mit niedrigem Einkommen, die in der Konsequenz der Steigerungen oft mehr als die Hälfte ihrer Einkommen für Miete aufwenden müssten, besonders hart und mache sie zusätzlich arm.

 

Viele würden durch diese Entwicklungen zum Umzug in Außenbezirke der Stadt oder in Wohnungen mit Mängeln gezwungen. Während das Angebot für einkommensschwache Haushalte kleiner werde, könnten gut situierte Haushalte auf ein breit gefächertes Angebot zurückgreifen, heißt es weiter.

 

Versagen der Politik

In der Konferenz kam Jan Kuhnert, von der KUB Kommunal- und Unternehmensberatung GmbH Hannover, bei seiner Analyse des Wohnungsmarktes zu dem Ergebnis, dass es ein Versagen der Politik gegeben habe hinsichtlich einer sozialen Regelung. Der Mietwohnmarkt habe sich in den vergangenen 20 Jahren vom politisch geregelten zum stark liberalisierten Markt gewandelt. In diesem Verlauf habe sich der Staat aus der Regulierung des Mietwohnungsmarktes zurückgezogen.

 

Kuhnert forderte unter anderem neue, vor Verkauf geschützte Strukturen für kommunale Wohnungsunternehmen in Hamburg (z.B. die Überführung der SAGA/GWG in eine Stiftung). Er schlug vor, das Erbbaurecht verstärkt anzuwenden sowie die Anbieter preiswerter Mietwohnungen besser steuerlich zu fördern.

 

Der "AG Soziales Hamburg" gehören acht Einrichtungen an: Die Lawaetz-Stiftung, das Diakonische Werk Hamburg, die Evangelische Akademie der Nordelbischen Kirche, das Hamburger Institut für Sozialforschung, das Institut für Soziologie der Helmut-Schmidt-Universität, das Department für Soziale Arbeit der HAW, die AG Gesundheitsförderung am UKE, das Arbeitsgebiet Stadt- und Regionalsoziologie der HafenCity Universität Hamburg.

 

Die gemeinsame Plattform der Zusammenarbeit finden Sie im Internet unter www.hamburg-stadtfueralle.de

 

mk (www.kirche-hamburg.de)