Reformgesetzgebung stellt Kirche vor neue Herausforderungen Abend der Diakonie

Hat sich das Leben nach der Einführung der Hartz IV Gesetze verändert? Das war Thema des ersten ,Abends der Diakonie’ des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Pinneberg „Wir wollen uns aktuellen Fragen stellen. Wir tun dies unter dem Horizont unserer Arbeit als Diakonie. Wir wollen sehen, wo wir stehen“, so Pastorin Martje Brandt, Leiterin des Diakonischen Werkes Pinneberg.

Etwa 120 geladene Gäste fanden sich in der Pinneberger Christuskirche ein, darunter Vertreter aus Kirche, Politik und Verwaltung. An einzelnen Ständen stellten die Einrichtungen der Diakonie ihre Arbeit dar. Sie gingen vor allem der Frage nach, vor welche neuen Anforderungen die gesellschaftlichen Veränderungen sie in jeweils ihrer Arbeit stellen. So seien die Auswirkungen der Hartz IV Gesetze in der Wohnraumhilfe konkret spürbar. Immer mehr Menschen sind auf günstige Wohnungen angewiesen, die es aber viel zu wenig gebe. Auch die Familien- und Lebensberatung spürt, dass die zunehmende Arbeitslosigkeit oder auch nur die Furcht davor, zu angespannten familiären Verhältnissen führe. Ähnliche Erfahrungen machen die Mitarbeiter der Suchtberatung. Und in der Familienbildungsstätte merkt man, dass manche Familie die Kursgebühren nicht mehr tragen kann.

Um diese konkreten Erfahrungen in einen grundsätzlichen Rahmen zu stellen, hielt Dr. Walter Hanesch, Professor für Sozi­alpolitik und Sozialverwaltung der Fachhochschule Darmstadt, einen Vortrag über die sozialen Veränderungen. Er untermauerte die Beobachtungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie.

„Das entspricht unseren Beobachtungen. Wir nehmen eine enorme Zunahme von Lebens- und Existenzängsten bei den Menschen wahr,“ bestätigt Martje Brandt diese Thesen. Gleichzeitig sieht sie die Möglichkeiten der Diakonie realistisch: „Wenn wir uns in unserer Gesellschaft Armut leisten, haben wir auch arme Bürger. Die Kirche kann die Armut nicht beseitigen. Wir können sie nur mit unseren Angeboten begleiten und ihnen unsere Hilfe anbieten“, so die Leiterin des Diakonischen Werkes.

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