Heilige Drei Könige Ana feiert serbische Weihnachten in Hamburg

Ana kommt aus Serbien und lebt für ein Jahr als Au Pair Mädchen in Hamburg

Am 6. und 7. Januar feiern orthodoxe Christen Weihnachten. So ist es auch bei Ana´s Familie in Serbien Tradition. Dabei gibt es einige besondere Bräuche, die auf keinen Fall fehlen dürfen.

„Am 6. Januar treffen die Männer sich sehr früh morgens und ziehen gemeinsam in den Wald. Sie suchen nach jungen Eichenbäumen, die sie mit nach Hause bringen können. Das dauert in der Regel den ganzen Tag. Die Eichen werden dann abends gemeinsam zur Kirche gebracht und dort in einem großen Feuer verbrannt. Es ist ein sehr alter Brauch“, erklärt Ana. Bei der Suche nach dem passenden Eichenbaum, gehört neben der Axt traditionell auch eine Flasche Schnaps dazu, sagt die junge Serbin mit einem Lächeln. Dazu essen die Männer eingelegten Fisch aus der Dose.

 

Brot backen ohne Butter oder Eier

Während die Männer in den Wald gehen, bereiten die Frauen das Essen für den Abend und den nächsten Tag vor. Am 6. Januar wird gefastet, das heißt, es dürfen keine fetten Speisen, keine Butter, kein Fleisch und keine Süßigkeiten gegessen werden. Deshalb wird ein spezielles Brot gebacken.

„Das Brot besteht im Grunde nur aus Wasser, Mehl und Hefe. Oben drauf kommt immer ein Kreuz, es ist ja schließlich Weihnachtsbrot. Abends wird das Brot dann angeschnitten und etwas Wein hineingegossen, als Symbol für Jesu Leib und Blut“, erläutert Ana.

 

Keine Möbel im Stall zu Betlehem

Am Heiligenabend sitzt die ganze Familie zusammen, isst die Fastenspeisen, zum Beispiel eingelegte Paprika, Nüsse, Obst, Bohnen oder gebratenen Fisch und unterhält sich. Dabei wird auf dem Boden gesessen, auf Kissen oder Decken, an einem niedrigen Tisch. „Im Stall, wo Maria und Joseph untergebracht waren, gab es auch keine Möbel, deshalb sitzen wir mit der Familie auf dem Boden. “

Am 7. Januar ist der Heilige Tag. Man geht in die Kirche und darf auch wieder Fleisch essen. Traditionell gibt es bei vielen Familien in Serbien Spanferkel, sagt Ana. Auch sie ist am 7. Januar in die serbische Kirche in Hamburg gegangen. Abends gab es dann bei ihrer Gastfamilie Schweinemedaillons. Fast ein bisschen, wie zu Hause.