Projekt zur Vernetzung Auf dem Weg zu einer vielfältigen Kirche

Pastor Prince Ossai Okeke und Pastorin Annette Reimers-Avenarius

Wie können einheimische Kirchen mit Gemeinden anderer Sprache und Herkunft gemeinsam ihren Glauben leben? Das ist die zentrale Frage, um das sich ein Projekt zur Vernetzung dreht. Die Antworten darauf zu finden und sämtliche Aspekte des Austauschs zu leben, ist das Ziel der Beteiligten.  

Verantwortlich für das Projekt sind Pastorin Annette Reimers-Avenarius und Pastor Prince Ossai Okeke. Ihnen liegt die Vernetzung evangelischer Glaubensgemeinden unterschiedlicher Herkunft am Herzen, seit 2015 sind sie mit dem Projekt zwischen der Nordkirche und Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft betraut.

„Im Zentrum steht die Kontaktaufnahme und ein Kommunikationsforum“, sagt Pastor Okeke. Er selbst ist Gemeindepastor der ghanaischen Pfingstlergemeinde in Hamburg und steht bereits mit über 20 Gemeinden im Austausch.

Alle beziehen sich auf das Evangelium Jesu Christi

Viele dieser Gemeinden sind evangelisch, das heißt sie sind im konfessionellen Sinn evangelisch. Andere wiederum nennen sich evangelisch, meinen damit keine bestimmte Konfession, sondern sind über- oder interkonfessionell und beziehen sich mit der Bezeichnung evangelisch auf das Evangelium Jesu Christi, Die katholischen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft sind in der römisch-katholischen Kirche, die Weltkirche ist, organisiert.

„Einige deutschsprachigen Gemeinden sind mit den Gemeinden anderer Sprache und Herkunft gut vernetzt“, sagt Annette Reimer-Avenarius, Ökumenebeauftragte der Nordkirche. Bereits im Austausch stünden Gemeinden meist dann, wenn sie zum Beispiel in Gremien wie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hamburg zusammenarbeiten, im African Christian Council, im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden oder wenn sie gemeinsam Räumlichkeiten nutzen.

„Viele sind aber noch nicht so gut vernetzt. Das würden wir gern ändern, da wir glauben, dass wir von unseren Glaubensgeschwistern viel lernen können“, sagt Reimers-Avenarius. „Und vielleicht können wir ja auch zusammen Kirche sein in Hamburg und für Hamburg.“

Pastor Okeke bringt dazu das praktische Beispiel der Raumnutzung. Viele Gemeinden seien nach wie vor auf der Suche nach geeigneten Räumen für ihre Gottesdienste. Da hilft es, sich die Tipps anderer anzuhören, die schon einen passenden Ort für regelmäßige Veranstaltungen gefunden haben. 

Koreaner und Eritreer zählen zu etablierten Gemeinden

Zu den etablierten Gemeinden anderer Sprache und Herkunft zählt zum Beispiel die Koreanische Evangelische Gemeinde in Lokstedt, die eng mit der ev-luth. Gemeinde zusammenarbeitet. Diese gibt es seit 1969 in Hamburg, gerade wird ein neuer Pastor gesucht.

Und es gibt die Eritreische Gemeinde, die die Kreuzkirche in Ottensen nutzt und die in den vergangenen Jahren stark angewachsen ist. Insgesamt gibt es in Hamburg und Umgebung 5000 Eritreer, von denen die meisten vor Kurzem erst vor dem Regime in Eritrea nach Hamburg geflüchtet sind.

Das Projekt ist eine Initiative der Nordkirche: Neben der Kontaktaufnahme und der Kommunikation sollen auch gemeinsame ökumenische Veranstaltungen erarbeitet, neue Patenschaftsmodelle sowie verbindliche Formen der Zusammenarbeit entwickelt werden. Auch ein Register von einheimischen Gemeinden, die regelmäßig anderssprachige Gemeinden zu Gast haben, soll entstehen.

Mitmachen können alle Gemeinden der Landeskirche sowie Gemeinden anderer Sprache und Herkunft aus dem Bereich der Nordkirche. Ansprechpartner sind:

Annette Reimers-Avenarius: annette.reimers-avenarius@oemf.nordkirche.de

Prince Ossai Okeke: Tel.: 0176 473 42 821