Konfetti-Parade "Demenz berührt mit vielen Gesichtern"

Bunter Protest für eine demenzfreundliche Gesellschaft

Hamburg - Mit einer bunten "Konfetti-Parade" durch die Hamburger City haben am Sonnabend knapp 500 Menschen für einen liebevollen Umgang mit Demenzkranken geworben. Zwei Dutzend Oldtimer-Pkw und -Lkw begleiteten die fröhliche Musik-Parade, die unter dem Motto stand "Demenz berührt mit vielen Gesichtern".

Es sei wichtig, dass sich die Gesellschaft für Demenzkranke und ihre Angehörigen weiter öffnet, sagte TV-Moderatorin und "Konfetti"-Botschafterin Bettina Tietjen bei der Abschlusskundgebung vor dem Rathaus. Auch ein Leben mit Demenz könne sehr lebenswert sein.

Mit humorvollen Zitaten von Demenzkranken warben die Teilnehmer für offene Begegnungen. "Ist denn schon heute?", hieß es oder: "Ich wohn in keiner Welt, aber ich wohn hier in der Nähe". Abschluss der Kundgebung war ein Konfetti-Regen auf dem Rathausmarkt - mit anschließender Besenreinigung.

Mit der "Konfetti-Parade" wollen die Initiatoren ein sichtbares Zeichen setzen, dass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in die Mitte der Gesellschaft gehören. Es sei wichtig, Begegnungsräume mit Demenzkranken zu schaffen und Berührungsängste abzubauen. Die Parade fand zum zweiten Mal statt.

"Konfetti um Kopf" entstand auf Initiative des Hamburger Fotografen Michael Hagedorn, der seit mehr als zehn Jahren von Demenz betroffene Menschen fotografiert. Der bundesweit aktive Verein betreibt in Altona und Lohbrügge zwei Cafés für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Lokaler Schirmherr ist Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz.