Denkmal für Matthias Claudius in Wandsbek eingeweiht

Das neue Matthias-Claudius-Denkmal

Hamburg – Mit einem Festgottesdienst ist am Sonntag ein neues Denkmal für den Dichter und Journalisten Matthias Claudius (1740-1815) eingeweiht worden. Das fünf Meter breite Bronze-Relief auf dem historischen Friedhof in Wandsbek zeigt Claudius unter einem Sternenhimmel. Anlass ist der 200. Todestag des Dichters am 21. Januar 1815.

Geschaffen wurde die 2,50 Meter hohe Skulptur von dem Bildhauer Waldemar Otto, 85, aus Worpswede. Von ihm stammt unter anderem auch das Heinrich-Heine-Denkmal auf dem Hamburger Rathausplatz.

Das Kunstwerk nimmt Bezug auf Claudius' bekanntestes Gedicht "Der Mond ist aufgegangen": Der Dichter steht unter einem Sternenhimmel, wie er sich an seinem Geburtstag am 15. August 1740 gezeigt hat.

Am Sockel sind die sieben Strophen des Gedichts zu lesen. Die Kosten von 125.000 Euro wurden zu einem Großteil von der Hamburger Agnes Gräfe Stiftung aufgebracht.

„Claudius’ Themen sind auch heute noch aktuell“

Claudius' Themen wie Toleranz, Religion und das Miteinander der Kulturen seien auch heute aktuell, sagte Pastor Richard Hölck in seiner Predigt. Claudius sei als gläubiger Lutheraner geprägt von religiöser Weite und einer Toleranz, die allerdings nie die Liebe zu den Menschen außer Acht lassen darf. Sein neuer Ton in der damaligen Literatur sei einfach, klar und getragen von einer tiefen Liebe zum Leben gewesen.

Im Sommer steht am 15. August mit dem 275. Geburtstag ein weiteres Claudius-Jubiläum an. "Wandsbeck", wie es damals noch hieß, war für viele Jahre Claudius' Lebensmittelpunkt. Hier erschien auch sein "Wandsbecker Bote", der seinerzeit immerhin 400 Leser hatte und für den nahezu alle Geistesgrößen seiner Zeit schrieben. Zu dieser Zeit war "Wandsbeck" Teil des Dänischen Königreichs. Später wurde der Ort preußisch und erst 1937 ein Stadtteil von Hamburg.

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