Flüchtlingshilfe Diakonie-Chef mahnt stärkere Zusammenarbeit an

Diakonie-Chef Landespastor Dirk Ahrens

Hamburg - Diakonie-Chef Landespastor Dirk Ahrends hat den Senat zu mehr Zusammenarbeit in der Flüchtlingshilfe aufgefordert. Es fehlten verbindliche Strukturen, um die Kooperation zwischen dem Staat sowie Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Initiativen effizient zu gestalten. Die Integration der Flüchtlinge könne nur erfolgreich gelingen, „wenn Behörden und Zivilgesellschaft nicht mehr nebeneinander, sondern zusammen arbeiten.“

Hintergrund ist ein Papier zum Mehrbedarf in der Flüchtlingshilfe, über das Haushalts- und Sozialausschuss am Freitag abstimmen. „Das Papier ist inhaltlich enttäuschend und finanziell halbherzig“, kritisiert Ahrens. Statt die Zuwanderung der Flüchtlinge als Aufgabe für ganz Hamburg zu begreifen, arbeite der Senat einzelne Punkte bürokratisch ab.

So mache das Papier beispielsweise keine Aussage darüber, wie die Ehrenamtlichen auf Dauer unterstützt und qualifiziert werden sollten. Diese Aufgabe werde zur Zeit komplett von der Freien Wohlfahrt geleistet. Auch wie traumatisierten Flüchtlingen geholfen oder Erzieherinnen in den Kitas unterstützt werden könnten, bliebe unerwähnt.

Zudem habe der Senat bislang noch nicht den rechtlichen Rahmen geschaffen, um zusätzliche Finanzmittel des Bundes künftig voll zugunsten der Flüchtlinge zu verwenden. Das müsse sich schnell ändern. Ahrens: „Das Engagement der Freiwilligen und der Hauptamtlichen für die Flüchtlinge sollte nicht nur gelobt, sondern substanziell unterstützt werden.“