Fotoaktion Eine Kirche lässt sich sehen

Beliebte Kirche auch für Brautpaare: Andreas Baldenius auf einem der Vierländer Hochzeitsstühle

Er freut sich schon darauf, in den Dachstuhl zu gehen und hinter die Orgel. Andreas Baldenius ist Pastor an St. Petri und Pauli im Herzen Bergedorfs. Am kommenden Mittwoch öffnet er die Kirche für den exklusiven Fotorundgang „Instawalk“. Er hat uns vorab seine Lieblingsorte gezeigt

Viel zu entdecken gibt es in dem denkmalgeschützten Bauwerk. Der "Instawalk" führt auch in die sonst nicht zugänglichen Winkel der Kirche. So finden sich in der „Gartenloge“, hinter dem Chorpodest noch Stücke des ursprünglichen Mauerwerks – die Grundfesten der 1502 geweihten Kirche St. Petri und Pauli.

Baldenius Lieblingsstücke im Hauptschiff sind die Reliefs am Taufbecken. Sie stammen vom Beginn des 16. Jahrhunderts und stellen Jesu Geburt dar. Aber auch die rund 60 Engelsdarstellungen beeindrucken in ihrer Vielfalt.

Ein Ort für gute Ideen

Baldenius, 54, ist seit zwölf Jahren Pastor an St. Petri und Pauli – und kann sich nichts Besseres vorstellen. Was macht die Gemeinde aus – neben der schmucken Kirche? „Wer eine gute Idee hat, kann sie bei uns umsetzen“, sagt er.

Und so zögerte er selbst auch nicht lange, als die Organisatoren der „Nacht der Kirchen“ nachfragten, ob er Gastgeber für den ersten „Instawalk“ durch eine evangelische Kirche in der Metropolregion Hamburg sein würde.

Dazu sind Hobby-und Profifotografen eingeladen. Unter den Schlagworten #instakirche, #instapetripauli und #kirchennacht können sie ihre Fotos auf der Plattform Instagram direkt veröffentlichen oder auch später posten. Die Aktion ist in Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Hamburg und kirche-hamburg.de entstanden.

Gut aufgelegte Kirche 

Die Kirche zeigt sich frisch und gut aufgelegt, von innen und außen. Erst im Frühjahr wurden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Die Elektrik wurde erneuert, das Fachwerk gestrichen, der Turmhelm mit Kupfer gedeckt. 750.000 Euro hat das gekostet. Ein Drittel davon gaben Spender.

Die Bauarbeiten leitete ein Mitglied des Kirchengemeinderats, ein pensionierter Architekt. „Wir sind eine Beteiligungsgemeinde“, sagt Baldenius. Rund 400 Ehrenamtliche engagieren sich. Die meisten von ihnen in der Kirchenmusik: in der Bergedorfer Kantorei und der Seniorenkantorei, einem Kammerorchester und dem Posaunenchor.

Für andere da sein

Die Gemeinde widmet sich auch Menschen, die nicht aus dem Vollen schöpfen: Im „Petri und Pauli Laden“ können sie für wenig Geld gut erhaltene Kleidung kaufen. Bis zu 130 Menschen kommen zweimal pro Wochen zum Essen in den „ Bergedorfer Suppentopf“.

Junge und Ältere pflegen gemeinsam den „Generationengarten“. Die „St. Petri und Pauli Stiftung“ finanziert die Stellen von zwei Diakoninnen – eine davon ist für die vielfältige Kinder- und Jugendarbeit zuständig.

Er könne sich voll auf seine Kernaufgaben als Pastor konzentrieren – auf die Gottesdienste, die Seelsorge und darauf, Menschen an den Wendepunkten ihres Lebens zu begleiten, sagt Baldenius. „Luthers Idee, dass sich die Gemeinde selbst leitet, ist bei uns weitgehend verwirklicht.“

Sie haben Lust mitzumachen?

  • Melden Sie sich auf Instagram per Direktnachricht unter @kirchennacht an. Anmeldeschluss ist Montag, der 29. August. Die Teilnehmerzahl ist aus organisatorischen Gründen begrenzt.

#instakirche
Zeit: Mittwoch, 31. August, 17 Uhr
Treffpunkt: An der Kirchentür, Bergedorfer Schloßstraße 2, 21029 Hamburg

Eine Auswahl der schönsten Fotos des Rundgangs wird anschließend auf www.ndkh.de und der Facebookseite fb.com/ndkh zu sehen sein.

Kleinod im Herzen Bergedorfs: Die Kirche St. Petri und Pauli

Die Ausstattung der Kirche stammt vor allem aus dem 18. Jahrhundert

Rund 60 Engel lassen sich in der Kirche entdecken

Blick aus der Sakristei ins Hauptschiff der Kirche. Der kleine Raum wird auch von Menschen genutzt, die beichten möchten

Muße und Kunstgenuss verbinden: Tafeln zu den Bildern an der Empore machen das möglich