Finanzspritze für Schnitger-Orgel in Neuenfelde

Auch das prächtige Gehäuse der Schnitger-Orgel ist sanierungsbedürftig

Hamburg - Die Kirche St. Pankratius in Hamburg-Neuenfelde verfügt über ein wahres Orgel-Kleinod: das größte zweimanualige Instrument des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger. Doch es muss dringend saniert werden. 10.000 Euro hat jetzt die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche zugesagt. Sie würdigte das im Jahr 1688 geschaffene Instrument als „Orgel des Monats November“.

Das Instrument gehört zu den 30 letzten erhaltenen Schnitger-Orgeln weltweit. Es wurde in den zurückliegenden Jahrzehnten mehrfach umgebaut. Der ursprüngliche Barockklang ging verloren. Außerdem sind Pfeifen, Traktur und Gehäuse unter anderem von Rissen und Schimmel stark angegriffen.

Das  historische Instrument soll umfassend wie möglich in seinen Originalzustand zurückversetzt werden. 780.000 Euro werden die veranschlagten Maßnahmen insgesamt kosten. Der Bund fördert sie mit 300.000 Euro. Die Gemeinde ist für die weiteren Gelder auf Spenden angewiesen.

Auch die Liebe verband Schnitger mit Neuenfelde

Arp Schnitger verband nicht nur die Orgel mit Neuenfelde. So lernte er dort seine erste Frau Gertrud Otte kennen und wurde Mitglied der Gemeinde. Nach seinem Tod begrub man ihn in der St. Pankratius-Kirche. Neben einer Gedenkplatte ist dort auch noch sein prächtiger, geschnitzter Kirchenstuhl zu finden.

Arp Schnitger (1648 – 1719) gilt als einer der bedeutendsten Orgelbauer der Barockzeit. Er schuf mehr als hundert Orgeln auf höchstem künstlerischen und handwerklichen Niveau. Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 29 Projekte in einem Gesamtumfang von 189.000 Euro.