Flüchtlinge in Hamburg: "Enorme Herausforderung"

"Beschwert und beeindruckt": Bischöfin Kirsten Fehrs und Diakonie-Chef Dirk Ahrens nach ihrem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft

Sie liegt zwischen Autobahn und Müllverbrennungsanlage – die Erstaufnahmeunterkunft für Flüchtlinge in der Schnackenburgallee. 1287 Menschen aus Syrien, Afghanistan und anderen Krisenregionen der Welt leben hier.

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs und Diakonie- Landespastor Dirk Ahrens haben sich am Montag ein Bild von ihrer Situation gemacht.

Dass monatlich rund 600 Flüchtlinge nach Hamburg kämen, stelle eine „enorme Herausforderung“ für die Stadt da, sagte Fehrs. Es ginge jetzt darum, „es irgendwie zu schaffen“. Das Ziel ihres Besuchs sei daher auch, die Menschen in der Stadt zum Engagement aufzufordern. Sie sagte die Unterstützung von Kirche und Diakonie zu, den ehrenamtlichen Einsatz zu koordinieren.

Sie sei beeindruckt, mit welcher Empathie die Menschen in der Einrichtung des städtischen Unternehmens „fördern & wohnen“ betreut und versorgt würden, so Fehrs. Sowohl die Beschäftigten als auch die Ehrenamtlichen setzten sich voller Respekt für die traumatisierten Menschen ein, unter anderem, in dem sie die so notwendigen „Momente der Normalität“ schafften.

"Günstige Wohnungen fehlen"

Diakonie-Chef Dirk Ahrens sagte, es ginge angesichts der krisenhaften Situation nicht um „Luxus“, sondern um das Überleben. Die Bereitschaft der Hamburger, sich einzusetzen, stimme ihn hoffnungsvoll. Was vor allem noch fehle, seien günstige Wohnungen.

Ahrens lobte das Engagement der benachbarten Luthergemeinde für die Flüchtlinge als „vorbildlich“. Nach Angaben von Pastor Björn Begas bietet die Gemeinde nicht nur Deutschkurse, eine Kleiderkammer und ein Café für die Menschen aus der Unterkunft an, sondern auch die Möglichkeit, sich selbst ehrenamtlich zu betätigen. „Sie freuen sich, dass sie Urlaub vom Nichtstun haben“, sagte Begas.

In der Erstaufnahme Schnackenburgallee wohnen derzeit nach Angaben von „förden & wohnen“ noch 1287 Menschen. Der Aufenthalt dort ist normalerweise auf drei Monate begrenzt. Doch weil Folgeunterkünfte fehlen, sind die insgesamt sieben Erstaufnahme-Einrichtungen in Hamburg und Horst (Mecklenburg-Vorpommern) überfüllt. 

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