Lampedusa-Flüchtlinge Flüchtlingscontainer stehen nur noch bis Ende Mai in Ottensen

"Für die Unterbringung ist nach dem 31. Mai die Stadt zuständig", sagte Pastorin Katharina Fenner, 39. Die bei der Behörde gemeldeten Flüchtlinge haben im Rahmen einer Duldung Anspruch auf eine Unterkunft. Die Gemeinde werde ihre begleitenden Betreuungsangebote auch fortsetzen, wenn die Männer nicht mehr an der Christianskirche wohnen.

 

Etwa 30 Ehrenamtliche helfen regelmäßig, weitere 20 bis 30 sind sporadisch dabei. "Der Schwerpunkt liegt auf Sprachkursen, die jeden Vormittag im Gemeindehaus angeboten werden", sagte Fenner. Die Gemeindemitglieder organisieren aber auch Ausflüge zum Fischmarkt, gemeinsames Fahrrad-Reparieren oder Fußballspiele. Manche helfen auch mit Organisatorischem und zeigen den nächsten Waschsalon oder ein Internetcafé.

 

Die Gemeinde will die Männer dabei unterstützen, sich gut zu integrieren und einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Eine Unterbringung auf Dauer sei jedoch nicht tragbar, sagte Fenner. "Es war von Anfang an klar, dass der Aufenthalt auf dem Kirchengelände nicht unendlich sein kann."

 

Die Flüchtlinge waren während des Krieges 2011 aus Libyen über das Mittelmeer auf die italienische Insel Lampedusa gekommen. Von italienischen Flüchtlingslagern aus setzten sie zwei Jahre später ihre Reise mit italienischen Papieren nach Deutschland fort. Die Hamburger Lampedusa-Gruppe machte nach dem Auslaufen des Winternotprogramms 2012/13 ihr Anliegen öffentlich. Im Juni wurden etwa 80 Flüchtlinge in der St. Pauli-Kirche aufgenommen. Als es dort zu kalt wurde, ließen drei Hamburger Kirchengemeinden Wohncontainer aufstellen. Finanziert werden diese von der Sozialbehörde unter der Auflage, dass die Bewohner vorher ihre Daten bei der Behörde angeben.