Volkstrauertag Gedenken und Mahnung


Der Volkstrauertag wird immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Traditionell werden in vielen Orten frische Blumen und Kränzen an den Gedenkstätten für die Kriege niedergelegt. Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft stehen dabei im Mittelpunkt, aber auch den Toten anderer Tragödien wird gedacht. In Hamburg soll in diesem Jahr auch an das Sterben der Flüchtlinge erinnert werden.

 

Gedenken für gestorbene Flüchtlinge

Am Freitag um 16 Uhr beginnt an der Hauptkirche St. Jacobi eine Schweigeprozession zum Gedenken an die Menschen, die auf der Flucht nach Europa gestorben sind. Zwei Tage später, am Volkstrauertag, gibt es um 18 Uhr in St. Jacobi einen Gottesdienst, der ebenfalls den gestorbenen Flüchtlingen gewidmet sein wird. Die Predigt hält Flüchtlingspastorin Dietlind Jochims, als Gast spricht die NDR-Journalistin Anja Reschke. Der Gottesdienst wird mitgestaltet von Hauptpastorin Astrid Kleist, dem Menschenrechtsreferenten des Ökumenewerks, Dietrich Gerstner, dem katholischen Pfarrer Norbert Bezikofer und Imam Erkan Yüksekkaya von der Centrums Moschee St. Georg.

 

Über 30.000 Tote

Das Gedenken sei auch eine Anklage gegen die "immer perfider werdende Abschottungspolitik der EU", sagte Pastorin Jochims. Seit dem Jahr 2000 seien über 30.000 Menschen auf ihrem Weg in die EU gestorben. "2018 ist ein weiteres tödliches Jahr für Menschen, die auf ihrer Flucht versuchen, Europa zu erreichen", beklagte Gerstner. Sogar die humanitäre Pflicht zur Rettung werde derzeit infrage gestellt