Hamburger Wohlfahrtsverbände Gemischte Gefühle nach der Haushaltsklausur des Senates

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg (AGFW), Diakonie-Chefin Annegrethe Stoltenberg: „Wir begrüßen, dass der Senat die zu erwartenden Kostensteigerungen in Höhe von bis zu 690 Mio. Euro im Sozialbereich bis 2012 nicht mehr allein durch Kürzungen im Sozialhaushalt auffangen will. Denn wer in Krisenzeiten vor allem im Sozialbereich kürzt, also dort, wo die Not am größten ist und zur Zeit noch größer wird, schürt soziale Konflikte und spaltet die Stadt. Bereits das Einfrieren des jetzigen Sozialhaushaltes bedeutet faktisch bereits eine Absenkung der Standards, so dass zum Beispiel mehr Kinder mit schwierigem sozialem Hintergund von einer Sozialarbeiterin betreut werden müssen.“

 

Positiv bewertet die Arbeitsgemeinschaft, dass Sozialsenator Wersich den Dialog mit den Hamburger Wohlfahrtsverbänden weiterführen will und einige ihrer Vorschläge aufgegriffen hat: Beitragserhöhung und Essengelderhöhungen für Eltern mit höherem Einkommen sind im Vergleich zu Rasenmäherkürzungen, die größere Gruppengrößen zur Folge hätten, grundsätzlich der bessere Weg. Allerdings lehnt die AGFW jede Erhöhung für HartzIV-Empfänger ab. Die HartzIV-Regelsätze reichten schon jetzt nicht aus.

 

Annegrethe Stoltenberg: „Sinnvoll ist auch, das nur in Hamburg zu findende Parallelsystem zur Vorschulbetreuung aufzulösen. Die Kitas sind bereits jetzt im Vorschulbereich gut aufgestellt und können einen wesentlichen Beitrag zur vorschulischen Bildung leisten. Grundsätzlich ist die AGFW bereit, den weiteren Konsolidierungsprozesses konstruktiv und kritisch im Dialog zu begleiten.“

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg e. V. (AGFW) ist ein Zusammenschluss der anerkannten Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Hamburg:

 

Für Nachfragen steht Ihnen die AGFW-Vorsitzende, Landespastorin Annegrethe Stoltenberg, unter der Telefonnummer 040/306 20 – 238 zur Verfügung.