Hamburg erinnert an KZ-Befreiung Auschwitz

Ewiges Gedenken: eine rote Laterne vor einem Güterwaggon, mit dem Juden in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau transportiert wurden

Hamburg - Mit Andachten, Konzerten und Lesungen erinnert Hamburg an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren. In der Hauptkirche St. Michaelis wird der Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung, Gino Leineweber, um 18 Uhr aus Siegfried Lenz' Novelle "Ein Kriegsende" vorlesen. Zur Gedenkstunde erklingt Orgelmusik.

Im Anschluss findet um 20 Uhr ein Konzert an der Ruine und Gedenkstätte St. Nikolai statt. Zu hören sind "Lieder aus Theresienstadt". Es sind Werke von Komponisten, die in das KZ Theresienstadt im heutigen Tschechien deportiert wurden und dort trotz der unmenschlichen Lebensbedingungen noch komponierten. Das Konzert ist kostenlos.

Bereits um 12 Uhr beginnt in der evangelischen Heilandskirche am Winterhuder Weg eine Friedensandacht.

Am Dienstag jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz in Polen zum 70. Mal.  Der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar wird seit 1996 begangen.

Szenische Lesung und Konzert mit neu geschaffenen Stücken

Im Hamburger Rathaus beginnt um 18 Uhr die szenische Lesung "Briefe an die Stille". Autor Michael Batz hat dazu Krankenakten der Heil- und Pflegeanstalt Hamburg-Langenhorn, Meseritz-Obrawalde, Eichberg und Hadamar sowie Briefe von Angehörigen ausgewertet. Kontrastreich stellen Schauspieler die Briefe, Akten und Niederschriften einander gegenüber. Dazu gibt es Musik von Jakob Neubauer und Edgar Herzog.

Eine Foto-Aktion zum Holocaust veranstaltet der Landesjungendring in der City. Passanten werden zwischen 16 und 18 Uhr um Aussagen zum KZ Auschwitz gebeten und fotografiert. Um 18 Uhr beginnt in der Rathauspassage eine Auswertung der Aktion.

Studierende der Hochschule für Musik und Theater spielen am Dienstag um 19 Uhr im Fanny Hensel-Saal eigene Stücke. Entstanden sind sie vor dem Hintergrund einer Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Zwischen den Kompositionen werden Auszüge aus dem Roman "Die Wiege der Welt" von Boris Pahor vorgetragen. Der Eintritt ist frei.