Mahnmal St. Nikolai Hamburgs höchste Kirchturm-Spitze wird entrüstet

Der höchste Kirchturm Hamburgs – Mahnmal St. Nikolai

Hamburgs höchster Kirchturm wird nach und nach wieder zu sehen sein. Am Dienstag, den 2. August wollen Bauarbeiter nach Auskunft des Bezirksamts Hamburg-Mitte mit dem Abrüsten von St. Nikolai beginnen. Zunächst sollen 20 Meter, später dann weitere 30 Meter abgerüstet werden.

Im August 2011 war ein Sandstein vom Turm auf einen benachbarten Gehweg gefallen und hatte den akuten Sanierungsbedarf deutlich gemacht. Nach einer ersten Bausicherung und dem Einwerben von Fördermitteln begannen die Sanierungsarbeiten im Oktober 2014.

Bis zum Ende der Bauarbeiten müssen am Mahnmal mehr als 10.000 Sandsteine gesetzt, 13.000 Ziegelsteine ausgetauscht und 40 Kilometer Fugen erneuert werden. Vor allem in der Turmspitze sind die Steine extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt. Außerdem wurde das beschädigte Turmkreuz neu vergoldet. Nach Angaben des Bezirksamtes liegen die Arbeiten voll im Zeitplan. Auch der veranschlagte Kostenrahmen wird nach jetzigem Stand eingehalten.

Für drei Jahre höchstes Bauwerk der Welt

St. Nikolai wurde 1846 bis 1874 im neugotischen Stil erbaut. Bis 1877 war der Kirchturm mit seinen 147 Metern Höhe sogar das höchste Bauwerk der Welt. Heute sind in Deutschland nur die Türme des Ulmer Münsters (161 Meter) und des Kölner Doms (157 Meter) höher als der von St. Nikolai.

Im Juli 1943 zerstörten Bomben das Kirchenschiff. Nach Kriegsende wurden die Ruinen und der vergleichsweise unbeschädigte Turm der ehemaligen Hauptkirche als Mahnmal erhalten und später unter Denkmalschutz gestellt. Heute befindet sich im Keller des Gebäudes eine Ausstellung, die an den Bombenkrieg erinnert.