Regenbogen im ehemaligen Todesstreifen Hoffnung ist die Kraft der Veränderung

An den Tagen zuvor ist der Regenbogen noch unter einem Zelt versteckt. Damit das Holzgerüst mit bunter Farbe bestrichen werden kann, muss es trocken sein und seit Tagen regnet es. „Sieht aus wie die Arche Noah“, findet Ellen Glissmann, die die serbischen Projektteilnehmer begleitet.

 

Grundriss Nordkirche

Die Jugendlichen scheint das Wetter kaum zu stören. Mit Pinseln bewaffnet jagen sie über die Baustelle. Ein LKW karrt frischen Sand auf das Areal, das, wenn es fertig ist, den Grundriss der Nordkirche haben wird.

 

Da, wo die 24 Jugendlichen aus Polen, Südafrika, Serbien und Deutschland jeden Tag gemeinsam zu Mittag essen, liegt die Insel Rügen. Und mittendrin im Nordkirchensand steht der Regenbogen: 16 Meter lang, sechs Meter hoch.

 

„Hoffnung“ ist das Thema der drei Wochen gemeinsamen Lebens im Lübecker Ansverushaus und auf der Baustelle. „Da, wo früher Trennung war, bauen Jugendliche einen Spielplatz, auf dem Kinder gemeinsam spielen können, etwas Verbindendes mit Zukunft“, erläutert der Hamburger Pastor Rolf Martin, unter dessen Koordination weltweit schon zwölf weitere Regenbögen entstanden sind.

 

Aus Fremden wurden Freunde

Aber nicht nur im Freien entsteht ein Regenbogen, findet Heidrun Kobler aus Südafrika. „Wir sind hier zu einer Gemeinschaft geworden aus verschiedenen Kulturen und Farben. Aus Fremden sind Freunde geworden.“

 

Neben der Bau-Arbeit besuchen die Jugendlichen Workshops zum Konfliktmanagement, und Zeitzeugen erzählen über Mauer-Zeiten. Auf selbstgestalteten Fliesen am „Tor der Hoffnung“ auf dem Spielplatz sind Sätze (auf englisch) wie dieser zu lesen: „Hoffnung ist die Kraft in dir, die Mut gibt, den nächsten Schritt in eine Zukunft zu gehen, auch wenn es unmöglich erscheint.“

 

Petra Döllefeld/Evangelische Zeitung

 

Der vollständige Artikel erscheint in der neuen Ausgabe der Evangelischen Zeitung am Donnerstag.