"Solidarität. Grenzenlos" Internationale Wochen gegen Rassismus

Grafitti gegen Rassismus, Halle (Saale)

Rassismus gibt es überall, auch in Deutschland, auch in Hamburg. Erst vor fünf Tagen berichtete die Mopo über eine Frau, die mehrere Passanten im Stadtteil St. Georg auf offener Straße rassistisch beleidigte. Bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus geht es darum, diesen Vorurteilen und Beleidigungen etwas entgegenzusetzen. Schon seit 1979 rufen die Vereinten Nationen ihre Mitgliedsstaaten dazu auf, sich im März mit verschiedenen Veranstaltungen gegen Rassismus stark zu machen.

Im Hamburger Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein beteiligt sich die Arbeitsgruppe „Bildung gegen Rassismus“ an den Aktionswochen. Geplant sind verschiedene digitale Beiträge zu Büchern und Filmen, die sich mit Rassismus auseinandersetzen. Kirche-Hamburg hat mit Magdalena Zimmermann gesprochen, die als Flüchtlingsbeauftragte bei der Arbeitsgruppe mitwirkt.

 

Was sind aktuell die größten Herausforderungen für den Kampf gegen Rassismus?

Rassismus steckt tief in unseren Strukturen und Traditionen  und beeinflusst (oft ohne dass es uns überhaupt bewusst ist) unsere Denk- und Handlungsweisen. Wir wollen ein Teil davon sein, diese Verhaltensweisen gemeinsam zu verlernen, Strukturen zu verändern bzw. zu erneuern und so für eine Kirche einzutreten, die tatsächlich für alle Menschen da sein will.

 

Was hoffen Sie zu erreichen?

Wir wollen die Internationalen Wochen gegen Rassismus nutzen, dem Thema bei uns in der Kirche, hier in Hamburg aber auch darüber hinaus, mehr Präsenz zu verleihen. Wir als Teil der evangelisch-lutherischen. Kirche wollen uns offen und klar für eine Kirche und Gesellschaft positionieren, in der Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit keinen Platz haben.

 

Was sollen die Menschen mitnehmen?

Durch das Vorstellen verschiedener Materialien möchten wir Menschen dazu einladen, sich persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die ausgewählten Bücher, Videos, Filme und Bilder sollen einen Einblick in rassistische Strukturen und Denkweisen eröffnen und verdeutlichen, dass das Thema Rassismus uns alle angeht. Die Materialien sind dabei als eine Einladung gedacht, miteinander über das Gelesene und Gehörte in den Austausch zu kommen. So wollen wir durch diese Aktion ein Zeichen setzen, dass Rassismus kein „Randthema“ Einzelner ist, sondern uns alle betrifft und als gesamtgesellschaftliches Thema behandelt werden muss!

 

Hintergrund:

2020 gründete sich im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein die AG „Bildung gegen Rassismus“, der sowohl Mitarbeitende aus der Arbeitsstelle Weitblick, des Frauenwerks, der Flüchtlingsbeauftragten, der Fachstelle Engagementförderung und des Kita-Werks angehören. Aus dieser AG entstand die Idee einer gemeinsamen digitalen Aktion zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus.