Für eine Kirche mit Zukunft Jung und im Kirchengemeinderat

„Kirche besitzt so viel ungenutztes Potenzial, das aktiviert werden muss“, findet das junge KGR-Mitglied Per Ole Hoyer.

Der Kirchengemeinderat (KGR) ist das Leitungsgremium der einzelnen Kirchengemeinden und vertritt stellvertretend die Interessen der Gemeindemitglieder. Oftmals stellen sich eher ältere Menschen für die Wahl in den Kirchengemeindebeirat auf. der 19-jährige Per Ole Hoyer ist eine Ausnahme.

Die ehrenamtliche Arbeit im KGR ist komplex und zeitintensiv. Der 19-jährige Per Ole Hoyer hat sich dennoch in den KGR der Hauptkirche St. Katharinen wählen lassen und engagiert dort für die Belange seiner Generation. Damit Hoyer in Zukunft nicht eine Ausnahme bleibt, berät und begleitet die evangelische Kirche in Hamburg junge Erwachsene, die Mitglied im KGR sind oder werden wollen.

 

Neue Traditionen für eine zukunftsfähige Kirche

Per Ole Hoyer ist 19 und schon fast sein ganzes Leben lang eng mit St. Katharinen verbunden: „Ich bin hier groß geworden. Mit sieben habe ich bereits hier in der Kinder- und Jugendkantorei gesungen, nach meiner Konfirmation die Jugendgruppe mitgegründet und Ende letzten Jahres dann den Jugendausschuss.“ Ende April wurde der Informatik-Ingenieurwesen-Student, der inzwischen in der Kantorei St. Katharinen singt und die Veranstaltungstechnik der Gemeinde betreut, nun in den KGR nachgewählt. „Ich bin sehr froh über die Möglichkeit, als junger Mensch die Interessen meiner Generation zu vertreten und neuen Schwung in den Kirchengemeinderat zu bringen“, erzählt Hoyer.  Wichtige Themen sind für ihn der Klimawandel, Digitalisierung, Jugendarbeit und generell eine zukunftsfähige Kirche, die nicht nur aus alten Traditionen lebt, sondern offen für neue Wege ist. „Kirche besitzt so viel ungenutztes Potenzial, das aktiviert werden muss“, findet das junge KGR-Mitglied.

 

Ungewohnte und neue Aufgaben

Hoyer kennt durch seine Mitarbeit im Jugendausschuss bereits Gremienarbeit, für viele andere junge Menschen ist die Mitarbeit im KGR erstmal fremd und ungewohnt, da die Aufgabenbereiche von Einstellung einer neuen Pastorin bis hin zu Entscheidungen über Baukosten reichen. Aus diesem Grund gibt es in der evangelischen Kirche in Hamburg ein unterstützendes Angebot, das sich speziell an junge Menschen richtet, die sich für den KGR interessieren oder sogar schon gewählt wurden.

 

Beratung für junge Menschen im KGR

Florian Weißler arbeitet als Sozialpädagoge im Jugendpfarramt des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein und weiß, wie herausfordernd die Arbeit im Kirchengemeinderat für junge Menschen sein kann. „Oftmals ist der Kirchengemeinderat das erste (kirchen-)politische Gremium, in dem junge Erwachsene mitarbeiten, da tauchen viele Fragen auf“, berichtet Weißler. Ist das wirklich was für mich? Wie oft tagt eigentlich der KGR? Was mache ich, wenn ich innerhalb der sechs Jahre aus Hamburg wegziehe? Wieviel Verantwortung kommt auf mich zu?  „Die Arbeit des KGR ist vielfältig und reicht von Haushaltplanungen bis zu Einstellungsgesprächen neuer Gemeindemitarbeiter*innen“, so Weißler. Umso wichtiger ist es, dass es in beiden Kirchenkreisen der evangelischen Kirche in Hamburg und Südholstein die Möglichkeit gibt sich beraten zu lassen.

Neben Einzelberatungen gibt es für alle gewählten jungen KGR-Mitglieder nach den Wahlen (Anfang 2023) ein Begleitprogramm mit mehreren Workshops. „Neben dem Coaching dient das monatliche Treffen auch zum austauschen und netzwerken“, erklärt Florian Weißler.

 

Alle Informationen zum Angebot des Jugendpfarramtes des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein finden Sie unter: www.jupfa.de

Der Arbeitsstelle Ev. Jugend des Kirchenkreises Hamburg-Ost bietet ebenso Beratung und Begleitung von jungen KGR-Mitgliedern an. Das Angebot finden Sie unter: www.diakonieundbildung.de/start/jugend/arbeitsstelle-ev-jugend/