Kirchenkreisfusion in Hamburg

Hamburg (Cornelia Strauß). Ziel des Zusammenschlusses der vier Kirchenkreise ist es, gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Gemeinsame Projekte, die jeder Kirchenkreis für sich aus Kostengründen nicht hätte realisieren können, gehören dazu. Mit künftig 250.000 Mitgliedern, 55 Kirchengemeinden und rund 140 Pastorinnen und Pastoren wird der Kirchenkreis künftig der zweitgrößte in der Nordelbischen Kirche sein.

 

Das erste, schon umgesetzte Projekt ist die erste Hamburger Jugendkirche in Groß Flottbek, die die vier Kirchenkreise gemeinsam finanzieren. Die Verwaltung der Kirchenkreise wurde schon vor einem Jahr in Pinneberg zusammengelegt und der Service der Kirchenkreisverwaltung für die Gemeinden verbessert.

 

Aber auch diakonische übergemeindliche Aufgaben wie Armutsbekämpfung oder Migrantenarbeit haben jetzt eine Größe, die ihre Arbeitsfelder erweitert und Vernetzungen mit Standorten in benachbarten Regionen verstärkt. Waren bisher regionale „Einzelkämpfer“ zuständig, sind jetzt Abteilungen mit mehreren Mitarbeitern finanzierbar.

 

Auch eine in den Regionen flächendeckende Kirchenmusik kann durch die Fusion in höherem Maße sichergestellt werden. Während heute einzelne Gemeinden ihre Kirchenmusikstellen auf Grund knapper Finanzen oft nicht mehr finanzieren können, werden jetzt musikalische Angebote für mehrere Gemeinden gemeinsam koordiniert und flächendeckend sichergestellt. Neuer Spielraum entsteht auch in der kirchlichen Bildungsarbeit. Im neuen Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein entsteht eine Arbeitsstelle Ökumene mit mehr als zwei hauptamtlichen Referentenstellen. Sie werden Fortbildungsangebote für die kirchliche Partnerschaftsarbeit mit Tanzania und Südafrika sowie für kirchenpolitische Entwicklungsarbeit anbieten.

 

Die Fusion ist Teil der Nordelbischen Kirchenreform. Aus den bisher 27 Kirchenkreisen in der Nordelbischen Kirche werden 11 Kirchenkreise. Alle Fusionen treten am 1. Mai 2009 in Kraft. So werden auch aus den sechs bisherigen Hamburger Kirchenkreisen und dem Kirchenkreis Pinneberg zwei neue Kirchenkreise: Hamburg-Ost und Hamburg-West/Südholstein.

 

Der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein umfasst die bisherigen Gebiete der vier Kirchenkreise Altona, Blankenese, Niendorf, Pinneberg und damit die westlichen Teile der Hansestadt Hamburg, große Teile des Kreises Pinneberg sowie Norderstedt. Sein Sitz ist das „Haus der Kirche“ in Niendorf, Max-Zelck-Straße 1.