Sechste Frau im Bischofsamt Kirsten Fehrs seit Dienstag im neuen Amt

Fehrs war am 17. Juni im Hamburger Michel zur Bischöfin gewählt worden. In vier Wahlgängen hatte sie sich gegen die EKD-Kulturbeauftragte Petra Bahr durchgesetzt. Fehrs ist Nachfolgerin von Maria Jepsen (66), die im Zuge der Missbrauchsaffäre in Ahrensburg im Juli 2010 zurückgetreten war. Als ständiger Bischofsvertreter war seitdem der Harburger Propst Jürgen F. Bollmann im Amt.

 

Bischöfinempfang im Dezember

Mit ihrem Dienstantritt ist Fehrs mit allen Rechten und Pflichten einer Bischöfin betraut. Allerdings wird sie bis zur Einführungsfeier auf repräsentative Auftritte verzichten. So sind bis dahin keine Gottesdienste oder öffentliche Reden geplant. Kirchenpolitische Akzente wird sie aller Voraussicht nach auf ihrem Bischofsempfang am 8. Dezember in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi setzen.

 

Zuständig ist Fehrs für den Sprengel Hamburg und Lübeck mit rund 900.000 Kirchenmitgliedern in 226 Gemeinden. Er umfasst die beiden Hansestädte Hamburg und Lübeck, das Hamburger Umland und den Kreis Herzogtum Lauenburg. Darüber hinaus wird Fehrs auch überregionale Aufgaben der Nordelbischen Kirche übernehmen.

 

Bischofskollegium Nordelbien

Gemeinsam mit ihren Amtsbrüdern Bischof Gerhard Ulrich (Vorsitzender der Nordelbischen Kirchenleitung) und dem Bischofsbevollmächtigten Gothart Magaard (Schleswig) bildet sie das nordelbische Bischofskollegium.

 

Mit Gründung der Nordkirche kommen der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit und der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn hinzu. Die Wahl eines Landesbischofs als Repräsentant der Nordkirche ist für 2012 geplant. Bundesweit ist Fehrs die sechste evangelische Bischöfin. Mit ihr sind dann noch die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und die methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner im Amt.

 

Fehrs ist gebürtige Dithmarscherin aus Wesselburen und hat in Hamburg Theologie studiert. Sie war Vikarin in der Ostseegemeinde Waabs und Gemeindepastorin in Hohenwestedt (bei Neumünster). Danach leitete sie das Evangelische Bildungswerk im Kirchenkreis Rendsburg und begleitete als Personal- und Gemeindeentwicklerin den nordelbischen Reformprozess. 2006 wurde sie zur Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost und Hauptpastorin an der Kirche St. Jacobi (Steinstraße) gewählt.