Bischöfinnen-Brot Kirsten Fehrs verteilt „Brot und Segen“ am Martinstag

Die Kruste des Bischöfinnen-Brots soll die Nächstenliebe symbolisieren.

Brot und Segen werden am Martinstag über die Bäckertheken gehen: Dann geht erstmalig das Bischöfinnen-Brot in den Verkauf. Die Hamburger Bäckerinnung hat es nach einer alten Tradition zusammen mit Kirsten Fehrs entwickelt.

Als Start für den Verkauf haben die Bäcker*innen zusammen mit der Bischöfin den Martinstag ausgewählt: Von jedem verkauften Brot gehen 50 Cent an die Hamburger Tafeln. Fehrs: „Es wird in unserer auseinanderfallenden Gesellschaft immer wichtiger, solidarisch das zu teilen, was wir haben, mit denen, die in echten Nöten sind – so, wie einst St. Martin es tat.“

 

Traditionsrezept abgewandelt nach norddeutschem Geschmack

Das Bischöfinnen-Brot geht dabei auf eine alte Tradition zurück. Das Bischofsbrot ist ursprünglich ein süßes Bisquitgebäck in Kastenform und stammt aus der österreichischen Küche. In vielen Landstrichen entlang der Donau wird es mit dem Martinstag (11. November) verbunden.

Allerdings hat das hiesige Brot andere Zutaten, so dass es sich für süße und herzhafte Beläge gleichsam eignet: Die Bäcker*innen haben das Brot damit an die Geschmacksvorlieben der Norddeutschen angepasst. Die Kruste in Form eines Herzens soll die Nächstenliebe symbolisieren. Gleichzeitig soll die Aktion auch im übertragenen Sinn eine Stärkung sein. So findet sich auf den Papiertüten, in denen das Bischöfinnen-Brot ab Freitag über den Verkaufstresen gereicht wird, ein Brotsegen.

 

Das Engelwort als biblisches Motiv

Das Brot und die Hoffnung teilen – damit sollen zugleich die gewürdigt werden, die sich direkt und oft über die Grenzen ihrer Kraft für die in ihrer Existenz bedrohten Menschen einsetzen, erklärt Fehrs. Dazu zählten Frauen und Männer, die bei den Tafeln arbeiten und in der Arche, aber auch Mitarbeitende der Polizei, in Kitas, Schulen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Flüchtlingshilfen und anderen Kriseninterventionsdiensten. Viele von ihnen seien selbst sehr erschöpft, so Fehrs. „Biblisches Motiv dazu ist das Engelwort ,Steh auf und iss, du hast noch einen weiten Weg vor dir.‘ (1.Könige 19,7). Unser Ziel ist es, die Menschen auf ihrem Weg durch die Krise zu stärken, mit Segen und mit echtem Brot.“

Mit Bischöfinnen-Brot und dem Wunsch, mit Menschen ins Gespräch über ihre Sorgen und Nöte zu kommen, wird Kirsten Fehrs ab Freitag noch weiter unterwegs sein Sie besucht in den kommenden Wochen bis zum Ende der Adventszeit in Hamburg und Lübeck diakonische und nicht-kirchliche Einrichtungen.

 

Pröpst*innen unterstützen das Projekt mit eigenen Verteilaktionen

Auch die Pröpst*innen unterstützen das Projekt, indem sie Brote und Segen in den Kirchenkreisen verteilen. So wird zum Bespiel Propst Karl-Heinrich Melzer zusammen mit Diakon Uwe Loose am „ReeWie-Haus“ in Eidelstedt (Wiebischenkamp 58) von 10 bis 12 Uhr insgesamt 250 Brote verteilen.

Das Bischöfinnen-Brot wird unter anderem in diesen Bäckereien verkauft:  

Bäckerei Rohlfs (Filialen in HH Nordost), HANSEN – Ihre Bäckerei (Elbvororte), Bäckerei Körner (Elbvororte), Bäckerei Körner (Finkenwerder), Bäckerei Daube (HH Ost–Mitte), Bäckerei Bartels (Harburg), Bäcker Heinz (Allermöhe).

 

Hintergrund Martinstag:
Der Martinstag erinnert an den Soldaten Martino Tours, der an einem kalten Wintertag durch das Stadttor der nordfranzösischen Stadt Amiens ritt. Dort traf er auf einen halbnackten frierenden Bettler, der um ein Almosen bat. Da der Soldat selbst außer seinem Mantel nichts hatte, teilte er diesen kurzerhand und gab dem Mann die eine Hälfte. In der folgenden Nacht soll der Bettler Martin im Traum als Jesus erschienen sein. (Matthäus, Kapitel 25, Verse 35-40). Martin ließ sich taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Später wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Am 11. November des Jahres 397 nach Christus wurde er bestattet und später heiliggesprochen.