Pilgern in und um Hamburg Lebenswege suchen und finden


Schweigend um die Alster, mit geistlichen Impulsen durch den Stadtpark oder eine Etappe des deutschen Jakobsweg gehen: Hamburg bietet eine Vielfalt an Pilgerstrecken. Kopf und Beine tragen dabei eine zentrale Funktion, weiß Bernd Lohse, Pilgerpastor an der St. Jacobi-Kirche und betont: „Pilgern ist viel mehr als nur Spazierengehen.“

Das Pilgern besitze eine spirituelle Dimension: „Wer pilgert fragt, sucht oder schimpft mit Gott“, so Lohse, der das Pilgerzentrum in Hamburg leitet und dort viele Pilger-Aktivitäten organisiert. „Ob frisch Pensionierte, Kranke, Verliebte, junge oder alte Menschen – es kommen ganz unterschiedliche Menschen, um gemeinsam Strecke zu machen“, berichtet der Pastor.  

 

Wo will ich hin?

Meist verbindet die Pilger*innen aber eine Gemeinsamkeit. „Viele Menschen haben ein biografisches Thema, was sie zum Pilgern mitbringen. Sie beschäftigt zum Beispiel die Frage: Wo will ich hin mit meinem Leben?“, weiß Bernd Lohse, der auf seinen geführten Pilgertouren, die Pilger*innen mit geistigen Impulsen auf den Weg schickt. „Der einfache und dennoch sehr starke Impuls ist schweigend zu gehen. Das macht etwas in einem.“ Aber auch Psalmen oder Bibeltexte können zu Wegbegleitern werden, über die auf der Strecke nachgedacht wird. „Der Glaube spielt dabei oftmals unterbewusst eine Rolle, viele Pilger*innen erhoffen sich eine spirituelle Findung.“

 

Pilgern nach Feierabend

„Schweigend um die Alster“ ist ein Angebot des Pilgerzentrums, das jeden zweiten Freitag im Monat stattfindet (ab 18 Uhr, Treffpunkt bei dem Pilgerwegweiser auf dem Jakobikirchhof) und sich leicht in den Alltag integrieren lässt. Ideal für Anfänger*innen sind auch die Pilgerwege durch den Hamburger Stadtpark – entweder allein mit dem Heft „Rauswege“ (kostenlos erhältlich im Pilgerzentrum) oder ab Mai bis Oktober gemeinsam und begleitet („Sommerpilgern“, ca. 6 km, 18.30 Uhr, weitere Infos s.u.). Sogar ein Stück Jakobsweg lässt sich in Hamburg und Umgebung gehen. Die sogenannte „Via Baltica“ geht u.a. am Alsterwanderweg entlang und führt zur Jakobikirche in der Hamburger Innenstadt.

 

Begegnungen mit dem Leben

Das Pilgerzentrum bietet aber auch mehrtätige Pilgerreisen zum Beispiel auf dem Olavsweg in Norwegen an. „Jeder Tag beginnt mit einem Morgengebet und endet mit einem Tagesrückblick“, erzählt Pilgerpastor Lohse, der trotz seiner langjährigen Erfahrungen immer wieder von den Pilger*innen überrascht wird. „Was beim Pilgern passiert ist unplanbar, aber es sind immer ganz intensive Begegnungen mit dem Leben“, sagt er.


Viele Informationen (z.B. zum Sommerpilgern) und aktuelle Termine rund um das Pilgern im Norden sind zu finden unter: www.pilgern-im-norden.de