Schüler erforschen rechtsradikales Denken Mit "Jugend gegen Rechts" im Abaton

Die „Junge Akademie für Zukunftsfragen“ und die „Junge VHS Hamburg“ bieten mit ihrem Projekt Schulklassen die Möglichkeit, sich dem Thema „Rechtsradikalismus“ auf engagierte und jugendgerechte Weise zu nähern. Nach der einführenden Lektüre des Buches „Mädelsache“ des taz-Journalisten Andreas Speit machen sich die Schüler selber auf den Weg.

 

Einige interviewen in Berlin Bernd Wagner, Kriminalist und Gründer der Organisation „EXIT-Deutschland“, die sich um rechte Aussteiger kümmert.

 

Andere erforschen die Texte rechtsradikaler Musikgruppen. Sie stellen fest, dass mit den professionell produzierten Songs menschenverachtende Inhalte vermittelt werden. Betroffenheit weckt dieses Vorgehen. „Jetzt muss ich aber erst mal schöne Musik hören, als Gegengift“, meinte ein Neuntklässler nach der Analyse der Texte.

 

Ein weiteres Element des Projekts ist die Simulation eines rechtsextremen Chats.

 

Nach dem Film im Abaton entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den eingeladenen Experten. Andreas Speit war ebenso dabei wie der Rundfunkjournalist Reiner Scholz und Tanja Schwichtenberg vom Hamburger Mobilen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus. Dabei interessierten sich die Jugendlichen für ganz konkrete Themen: „Wie weltfremd sind die Neonazis eigentlich wirklich?“ „Finden die dann wirklich alles fremde Essen – Sushi, Döner und so – grauenhaft?“ „Wie verbreitet ist die rechte Gesinnung bei Jugendlichen?“.

 

Schirmherrin von "Jugend gegen Rechts" ist Bischöfin Kirsten Fehrs. Das Projekt läuft noch bis zum Sommer 2012. Als Abschluss ist ein Musikfestival geplant. Es soll für die Schüler zu einem Signal gegen rechtsradikale Menschenverachtung und für Toleranz und Aufklärung werden.