Umweltschutz NABU protestiert gegen Luftverpestung durch Kreuzfahrtschiffe

Auch das derzeit in Hamburg liegende "Traumschiff MS Deutschland" werde mit Schweröl betrieben und sei daher "ein Alptraum für die Umwelt", sagte Porschke weiter.

 

Es sei "Irreführung der Kunden", wenn die Reederei Deilmann (Neustadt in Holstein) auf ihrer Internetseite den "Respekt vor der Natur" betone, ihre Schiffe aber tatsächlich mit giftigem Schweröl fahren lasse und keinerlei Systeme zur Abgasreinigung vorhalte.

 

Hauptverursacher von Schwefel-Emissionen

Die Schifffahrt in Europa ist laut NABU mittlerweile der größte Verursacher von Schwefelemissionen. Die schmucken Schiffe würden ihr "zum Himmel stinkendes Umweltproblem hinter ihrer strahlend weißen Farbe verbergen", so Porschke. Insbesondere bei Fahrten in den Polarkreis seien die Auswirkungen von Rußpartikeln auf das Arktis- und Grönlandeis gravierend und verstärkten die fatalen Schmelzprozesse.

 

Der NABU forderte die Reedereien auf, ab sofort auf die Verwendung von Schweröl zu verzichten und mit vergleichsweise sauberem Schiffsdiesel zu fahren. Eine ein- bis zweiwöchige Reise würde dadurch für den Kunden allenfalls um 50 Euro teurer, schätzte Porschke. Angesichts der oft vierstelligen Kosten von Kreuzfahrten sei dies "eine gewiss zumutbare Mehrbelastung".

 

Internet: www.nabu.de/kreuzfahrtschiffe