Vier neue Gedenktafeln am Michel Namensvorschläge für den Kirchplatz stehen fest

Hauptpastor Alexander Röder und Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang lassen eine neue Micheltafel in den Boden ein.

Der Platz vor dem Hamburger Michel ist seit Montagvormittag um vier Gedenktafeln reicher. Unter dem Motto "Was bleibt" soll der Ort indes eine neue Ausgestaltung erfahren und einen Namen bekommen. Dazu sind die Hamburger gefragt gewesen. Ihre Vorschläge gehen nun in die Planungen mit ein.  

Damit erhöhte sich die Zahl der Michel-Tafeln auf dem Kirchplatz auf 195. Mehr als 16.000 Freunde des Michel haben sich seit 1994 mit 10.150 Gravuren auf den Messingplatten verewigt und damit rund 1,2 Millionen Euro für den Erhalt der Hauptkirche gespendet.

"Hier geschieht etwas, was kein Datenschutz verbieten und aus der Welt schaffen kann", sagte Hauptpastor Alexander Röder zu Beginn der Zeremonie. Auf den Tafeln würden Menschen mit zum Teil sehr persönlichen Aussagen Zeugnis ablegen – "für ihre Verbundenheit und Liebe zur Stadt und zum Michel". Themen der Gravuren sind oft das Gedenken an Verstorbene, die Freude über Geburten, Taufen und Hochzeiten oder die Dankbarkeit für Gesundheit und ein erfülltes Leben. Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang nannte die Aktion eine "einzigartige Erinnerungstradition", die auch in den kommenden Jahrzehnten fortgesetzt werden solle. Die Hamburger Sparkasse (Haspa) ist Sponsor der Aktivitäten rund um die Michel-Tafeln.

38 Namensvorschläge sind eingegangen

Anfang April hatte der Michel die Hamburger unter dem Motto "Was bleibt?" aufgerufen, Namensvorschläge zur weiteren Ausgestaltung des Platzes für die Messingtafeln zu machen. Die Stadt hatte dafür eine 560 Quadratmeter große Erweiterungsfläche zur Verfügung gestellt. 38 Vorschläge seien eingegangen, sagte Röder. Elf Vorschläge regen an, einen Erinnerungs- oder Gedenkort zu schaffen, etwa unter dem Namen "Oase" oder "Garten".

Neun Vorschläge plädieren für einen Platz, dessen Name an die wirklich wichtigen Dinge im Leben erinnert – zum Beispiel als "Platz der Liebe" oder "Fels in der Brandung". Sechs Vorschläge wollen mit dem Namen an berühmte Persönlichkeiten erinnern, die mit dem Michel verbunden sind. Darunter sind der Komponist Georg Philipp Telemann (1681-1767), der Reformator Martin Luther (1483-1546) oder Martin Luther King (1929-1968). Für eine ganze Reihe von Einsendern soll das Terrain schlicht "Michel-Platz" heißen.

Die Verawntwortlichen haben nun alle Vorschläge an vier renommierte Planungsbüros weitergeleitet, die bis September Konzepte zur Umgestaltung des Platzes vorlegen wollen. Entscheiden will der Kirchengemeinderat im Oktober. Die Einweihung des Platzes ist zum 25-Jahre-Jubiläum der Michel-Tafelaktion im Herbst 2019 geplant.