Einweihung im August Neues Zentrum für Jüdische Gemeinde in Pinneberg

Ende 2002 wurde die Jüdische Gemeinde Pinneberg gegründet. Seitdem hat sie wechselnde Räume angemietet, zuletzt in einem Wohnhaus. Sie zählt zu den liberalen Gemeinden, die unter anderem Frauen und Männer gleichstellt. Die jüdische Gemeinde in Pinneberg hat 220 Mitglieder.

 

Gottesdienste werden drei Mal im Monat in deutscher, russischer und hebräischer Sprache gefeiert. Etwa 75 Prozent der Gemeindemitglieder stammen aus der ehemaligen Sowjetunion. Das sei weniger als in anderen Gemeinden, sagte Seibert. Wichtiges Arbeitsfeld sei die Integration der Russisch sprechenden Mitglieder.

 

Die Jüdische Gemeinde sei eine Bereicherung für die Stadt, sagte Pinnebergs Bürgermeisterin Kristin Alheit (SPD). Ihre Akzeptanz sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Auch wenn aktuell keine Angriffe von Rechtsextremen zu befürchten seien, sei das frei stehende Haus auch aus Sicherheitsgründen gut geeignet.

 

Die ehemalige Altenbegegnungsstätte des DRK hatte mehrere Jahre leer gestanden. Die Jüdische Gemeinde hat sich bereiterklärt, die Seniorenarbeit für das Quartier an zwei Tagen der Woche fortzuführen.

 

Die Gemeinde betrachte ihr Haus als offenes Kulturzentrum, sagte Seibert weiter. "Wir sind keine Geheimgesellschaft." Notwendig seien Renovierungsarbeiten in Höhe von 300.000 Euro. Dieses Geld habe die Gemeinde allerdings nicht.

 

Das Land habe einen Zuschuss von 100.000 Euro zugesagt, der Zentralrat der Juden weitere 30.000 Euro. Er hoffe außerdem auf Spenden für einen behindertengerechten Umbau. Notwendig sei vor allem eine Wärmedämmung. Auch müsse der Schrank mit der Tora neu ausgerichtet werden. Viele der Arbeiten würden die Gemeindemitglieder ehrenamtlich übernehmen.

 

epd / mk (www.kirche-hamburg.de)