Winternotprogramm endet Protest gegen Wohnungslosigkeit

Wenn das Winternotprogramm schließt, müssen wieder mehr wohnungslose Menschen draußen schlafen

Mit einer Protestaktion vor der Zentralbibliothek am Hühnerposten hat das „Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot“ an den Senat appelliert, den Kampf gegen Wohnungslosigkeit zu verstärken. Anlass ist das Ende des Winternotprogramms an diesem Donnerstag.

Die Teilnehmer der Aktion hatten sich mit Schlafsäcken und Isomatten auf dem Platz versammelt. 900 Menschen seien vom Ende des Programms betroffen, sagte Bettina Reuter, Sprecherin des Aktionsbündnisses. Sie stießen ab dem 1. April wieder zu den anderen Obdachlosen, die den ganzen Winter über draußen ausgeharrt hätten. Insgesamt würden dann rund 2.000 Menschen schutzlos auf der Straße schlafen.

Zusätzlich benötigten rund 6.000 Menschen dringend eine Wohnung, weil sie in Obdachlosenunterkünften nur notdürftig untergebracht seien. Reuter sagte, der Senat könne und müsse die Wohnungsnot in den nächsten fünf Jahren halbieren. So müssten mehr Sozialwohnungen und Wohnungen für besonders benachteiligte Personengruppen gebaut werden.

Zudem solle jede zweite Neuvermietung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SAGA GWG an vordringlich wohnungssuchende Haushalte gehen, forderte Reuter. Freiwerdende öffentlich geförderte Wohnungen sollten wieder dem gesetzlich vorgesehenen Personenkreis zugutekommen.

Das "Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot" ist ein Zusammenschluss von Trägern der Wohnungslosenhilfe aus der Freigemeinnützigen Wohlfahrtspflege. Dazu gehören unter anderem Diakonie und Caritas, die Heilsarmee, Hinz&Kunzt und die Ambulante Hilfe Hamburg.