Video „Reformation für Einsteiger“ ist ein Youtube-Hit

Luther vor dem Reichstag zu Worms aus dem Video, gezeichnet von manniac

Eine kühne Idee: Die Reformation in drei Minuten zu erklären. Das Video "Reformation für Einsteiger" macht das mit großem Erfolg. Jüngst knackte es die 100.000er Marke auf Youtube. Gezeichnet hat es Manniac für die Website hamburger-reformation.de. Wie es dazu kam, erzählt Koordinatorin Nina Sauer

Frau Sauer, wie sind Sie auf die Idee gekommen, die Reformation in drei Minuten zu erklären?
Wir wollten auf eine coole Art und Weise das eher sperrige Thema "Reformation" einem breiten Publikum zugänglich machen – und es so wieder ins Bewusstsein der Menschen holen. Reformation ist kein Museum, sie ist fortwährend. Nebenbei wollten wir natürlich auch für unsere Homepage werben.

Wer hat daran mitgearbeitet?
Ich habe die Idee mit NDR-Redakteur Daniel Kaiser entwickelt. Er hat auch den Text geschrieben. Der Berliner Video-Künstler Manniac hat den Film gezeichnet. NDR2-Sprecher André Schünke gab uns seine Stimme. Und ich habe das ganze redaktionell, konzeptionell und koordinativ begleitet.

Mussten Sie die Beteiligten überzeugen?
Alle waren sofort begeistert von dem Projekt.

Das Video ging 2014 online.
Initiiert wurde das Website-Projekt vom Hamburger Senat. Die Stadt hatte 2015 die Patenschaft für das Dekadenjahr „Bild und Bibel“ auf dem Weg zum Reformationsjubiläum übertragen bekommen.

Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Besonders Schüler sind sehr dankbar für diesen Erklärfilm, das zeigen die Kommentare. Das Reformationsjubiläum ist zwar in aller Munde – aber was den Kern der Reformation ausmacht, wissen eben doch nicht alle. Manniac war ein Glücksgriff, denn sein Comicstil kommt bei jungen Leuten sehr gut an.

Wie hat sich das Video verbreitet?
Der Film wird viel im Unterricht gezeigt. Wir bekommen aber auch sehr viele Anfragen von Kirchengemeinden aus ganz Deutschland – oder von Privatpersonen aus der ganzen Welt. Ansonsten kommen in letzter Zeit auch viele Ausstellungshäuser, Radio- und Fernsehsender auf uns zu. Aktuell läuft der Film bei der Deutschen Bahn, die ein Luther-Ticket aufgelegt hat.

Gab es auch kritische Reaktionen?
Manche werfen dem Film Vereinfachung und Überzeichnung vor. Man sollte jedoch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Sondern das Video als das nehmen, was es ist: ein Kurzformat, das Information kurzweilig und unterhaltsam präsentiert.