Spendenaktion "Rettungsringe für den Michel"

Von rechts nach links: Anja van Eijsden (Der Hafen hilft e. V.), Hauptpastor Alexander Röder und Michael Kutz (Geschäftsführer Stiftung St. Michaelis) mit den ersten Rettungsringen.

Der Corona-Pandemie zur Folge bleiben dem Michel die Besucher aus: Obwohl der Turm seit Mitte Mai wieder geöffnet ist, kommen derzeit täglich wenige Hundert Besucher, sonst sind es ca. 3500 täglich. Wegen der ausbleibenden Besuchereinahmen gerät der Michel finanziell an seine Grenzen. Um die Situation zu entspannen wurde die Spendenaktion "Rettungsringe für den Michel" ins Leben gerufen.

Die Einnahmen aus dem Tourismus und Veranstaltungsbetrieb finanzieren seit vielen Jahren das Hamburger Wahrzeichen. Tatsächlich tragen die Kirchensteuern in Höhe von jährlich rund 365.000 Euro nur 15% zum Gemeindehaushalt bei. Für die Angebote für Hamburger und Gäste aus aller Welt wendet die Hauptkirche St. Michaelis pro Jahr circa 2,5 Milionen Euro auf, die zu 85% aus Besuchereinahmen finanziert werden.

Großteil des Jahresbudgets wird in kostenlose Angebote investiert

Um seinen Auftrag als Kirche und Wahrzeichen zu erfüllen, investiert der Michel in Angebote, die von Hamburgern und auswärtigen Michel-Besuchern kostenlos genutzt werden: 360.000 Euro für Kirchenmusik in täglichen Mittagsandachten und Gottesdiensten in der Kirche oder online, 210.000 Euro für eine offene Kirche an 365 Tagen des Jahres, 170.000 Euro für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Hamburger Schülern, 400.000 Euro für den Erhalt der Kirche, der Orgeln und der Glocken sowie 22.000 Euro für den täglichen Choral des Michel-Türmers. Durch das Ausbleiben der Hamburg-Besucher und den Corona-Beschränkungen für Großveranstaltungen stellt sich die Frage, wie diese Angebote finanziert werden sollen.

Stiftung St. Michaelis ruft zu Spenden aus

Die Stiftung St. Michaelis bittet Verantwortliche in Reedereien, Hafenunternehmen, Museen und Segelclubs, dem Michel für ein halbes Jahr einen Rettungsring mit einer besonderen Geschichte zu leihen. Hauptpastor Alexander Röder: „Mit der Aktion „Rettungsringe für den Michel“ knüpft der Michel an seine Jahrhunderte alte maritime Tradition an und bittet den Hafen, Hamburger Unternehmen und Michel-Freunde, so wie es auf See üblich ist, ihm einen Rettungsring zuzuwerfen.“ 

Bis zu 50 Rettungsringe werden ab September im Michel aufgehängt. In einer Galerie der Rettungsringe werden ihre Geschichten von überstandenen Stürmen und erfolgreiche Rettungen erzählt. Unternehmen oder Privatpersonen können ab September durch eine Spende oder die Initiierung einer Spendenaktion eine Patenschaft für einen Rettungsring übernehmen. Die Aktion endet im Januar 2021. 

Auch jeder Besuch des Turms oder eines Konzerts hilft dem Michel. Zusätzlich kann ab Mitte Juni jeder Ticket-Kauf mit einer Spende für die Aktion „Rettungsringe für den Michel“ der reguläre Ticketpreis beim Kauf aufgerundet werden.