Roma-Familien haben den Michel verlassen

Vor drei Wochen hatten Roma den Michel besetzt

Hamburg - Die Roma-Familien, die im Michel Schutz vor Abschiebung gesucht hatten, haben die Hauptkirche verlassen. Die letzten Mitglieder der insgesamt 40-köpfigen Gruppe seien am Wochenende in anderen kirchlichen Gebäuden in der Stadt untergebracht worden, bestätigte Remmer Koch, Sprecher des Kirchenkreises Hamburg-Ost am Montag.

Die Roma, unter ihnen 28 Kinder, hatten zuletzt in mehreren Büroräumen der St. Michaelis-Gemeinde gewohnt. Derzeit prüft die unabhängige kirchliche Beratungsstelle Fluchtpunkt, welche rechtlichen Möglichkeiten im Einzelfall für einen weiteren Aufenthalt in Deutschland bestehen. Die von Abschiebung bedrohten Roma-Familien haben zu diesem Zweck eingewilligt, ihre individuelle Situation offenzulegen.

Solange bis die Einzelfallprüfungen abgeschlossen sind, werde die Gruppe in kirchlicher Obhut bleiben, so Koch. Die Gruppe hatte sich seit dem 17. September im Michel aufgehalten.

Nach Auskunft von Flüchtlingspastorin Dietling Jochims war die Versorgung der Gruppe kein Kirchenasyl. "Die Gemeinden leisten einfach humanitäre Hilfe", sagte sie.