Seenotrettung „Sea-Watch 3“ kämpft um sicheren Hafen

Einige wenige Gerettete, wie dieses kleine Kind, durften von der Sea-Watch 3 an Land gehen. Aber Immer noch harren mehr als 40 Menschen auf dem Schiff aus.

Die Lage an Bord muss dramatisch sein. Seit gut zwei Wochen ist die „Sea-Watch 3“ mit mehr als 40 Geretteten an Bord im Mittelmeer unterwegs. Anlegen kann das Schiff nicht, denn bisher weigern sich alle Länder die Geflüchteten aufzunehmen. Auch Deutschland zeigt bisher keine Bereitschaft zu helfen, obwohl sich hierzulande immer wieder Vertreter von Zivilgesellschaft und Kirchen für die Seenotrettung im Mittelmeer starkmachen, darunter unter anderem Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs.

Auch der, vergangene Woche zu Ende gegangene, Deutsche Evangelische Kirchentag hatte das Thema Seenotrettung aufgegriffen. Eine Forderung: Die Evangelische Kirche soll selbst ein Rettungsschiff ins Mittelmeer schicken, selbst aktiv werden und im Mittelmeer Flagge zeigen. Es genüge nicht mehr, die Arbeit der NGOs bei der Seenotrettung finanziell zu unterstützen.

 

Geflüchtete sind verzweifelt

Kurzfristige Hilfe für die „Sea-Watch 3“ ist aktuell aber nicht in Sicht. Die Kapitänin steuert jetzt trotz Verbots die italienische Insel Lampedusa an. Ein anderer Ausweg bleibt nicht, so die Hilfsorganisation, da die Geflüchteten an Bord erschöpft seien und in schlechtem seelischen Zustand. Einige hätten bereits gedroht ins Meer zu springen. Sollte das Rettungsschiff in Italien anlegen, droht die Beschlagnahmung und eine Strafe von bis zu 50.000 Euro.