Roma im Michel Sie dürfen bis auf Weiteres bleiben

Die Besetzer fordern Bleiberecht für Roma in Deutschland

Neustadt -  Sie dürfen bis auf Weiteres auf dem Michel-Gelände bleiben: Die Gruppe "Romano Jekipe Ano Hamburg - Vereinigte Roma Hamburg" hatte am Donnerstag nachmittag die Kirche besetzt. Am Montag soll ein Gespräch zwischen Pröpstin Ulrike Murmann und der Innenbehörde die Situation der 40 Menschen klären

Am Sonntag hatte ein Vertreter der Gruppe die Möglichkeit, in einem Festgottesdienst in St. Michaelis zu sprechen. "Ich bitte Euch alle im Namen Gottes, uns zu helfen", sagte er während der Abschlussveranstaltung einer Konsultation der 32 Partnerkirchen der Nordkirche.

Die Gruppe protestiert im Michel gegen die Abschiebung von über 20 Familien in Balkan-Länder. Diese würden von Deutschland pauschal als "sicher" eingestuft, sagte ein fünffacher Familienvater, der anonym bleiben wollte. Roma würden dort jedoch weiterhin benachteiligt und verfolgt.

 

Der Kirchengemeinderat sieht sich angesichts der Situation "in einem Dilemma", wie es in einer Erklärung hieß. Die Gemeinde wolle die Romafamilien nicht aus der Kirche holen. Andererseits seien diese in einer Notlage.

Hauptpastor Alexander Röder hatte mit der Gruppe vereinbart, dass der normale Ablauf im Michel durch die Anwesenheit der Gruppe nicht gestört werden solle. So fanden am Wochende neben dem Festgottesdienst drei Trauungen statt.