Gottesdienste am Wochenende So begehen Gemeinden das Erntedankfest


Wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen sinken und sich auf Wochenmärkten die herbstliche Apfelvielfalt ankündigt, dann begeht die evangelische Kirche alljährlich das Erntedankfest. Auch in Hamburg gibt es an diesem Wochenende viele Gottesdienste und Andachten.

Die Kirchengemeinde Hoisbüttel lädt zu einem musikalischen OpenAir-Gottesdienst. Es wird einen Erntedanktisch geben, an dem sich alle Besucherinnen mit mitgebrachten Spenden wie Gartenfrüchte oder Blumen beteiligen können. Eine Anmeldung ist nötig.

 

Promis und Erntebrot im Michel

Unter dem Motto „Im Segen säen und im Segen ernten“ feiert die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis am 3. Oktober (10 Uhr) das Erntedankfest. Die Predigt hält Hauptpastor Alexander Röder, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) spricht ein Grußwort.

Anders als im vorigen Jahr wird der Gottesdienst in der Kirche gefeiert. Aufgrund der Corona-Regeln können nur bis zu 400 Personen mitfeiern. Wer teilnehmen möchte, muss sich deshalb online anmelden unter www.st-michaelis.de.

Der Erntedankschmuck im Michel kommt unter anderem von der der Bäckerinnung. Dirk Hansen, stellvertretender Obermeister, wird das Brot übergeben. Der „Bäckerchor“ wird die Evangelische Messe musikalisch gestalten.

Das Erntebrot spielt in vielen Gemeinden eine zentrale Rolle. Es wird oft für das Abendmahl im Gottesdienst genutzt. Ein anderes eher ländliches Brauchtum zum Fest ist die Erntekrone. Sie besteht aus einem Kranz mit vier, seltener sechs, nach oben aufwärts zur Mitte gebundenen Getreideähren, die mit Blumen und bunten breiten Bändern verziert sind. Dazu kommt Schmuck in der Kirche, oft Gemüse und Obst sowie Getreide aus der Region. Besonders eindrucksvoll ist Erntekrone und Schmuck zum Erntedank alljährlich in der Kirchengemeinde Haselau gestaltet. Der Gottesdienst am 3. Oktober beginnt um 10 Uhr. Anmeldungen sind erbeten.

Gottesdienste für die Kleinen

Weitere Gemeinden laden zum Erntedankfest traditionell Kinder in die Kirche ein. In speziellen Gottesdiensten lernen sie, was eine reiche Ernte für ihr Leben bedeutet, welche Lebensmittel von Feldern aus der Region stammen und danken Gott für diese Gaben.

Manchmal kommen Schulklassen wie bei St. Johannis zu Hamburg-Eppendorf. Einen Gottesdienst für Groß und Klein gibt es unter anderem am Sonntag, den 3. Oktober, ab 10 Uhr in der Kirchengemeinde Bergedorfer Marschen.

Mehr Gottesdienste zum Erntedank finden sich in unserer Veranstaltungsdatenbank: kirche-hamburg.de/veranstaltungen

Gott für die Ernte zu danken, war zu allen Zeiten ein wichtiges religiöses Grundanliegen. Schon in den Geboten für das Volk Gottes, wie sie im Alten Testament der Bibel überliefert sind, heißt es: „…du sollst halten das Fest der Ernte…“ (2. Buch Mose 23,16). Auch in der griechisch-römischen Antike gab es Erntefeste. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in unterschiedlichen Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin für das Fest. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag, dem 29. September, oder an einem der benachbarten Sonntage begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Regional kann es Abweichungen von diesem Termin geben.