Viel Luft in luftiger Höhe. St. Katharinen öffnet die Turmkugel

(Hamburg, 25. Mai 2009, HK) Der Himmel lachte über Stadt und Hafen als 24 Menschen angeführt von Hauptpastorin Dr. Ulrike Murmann die Turmspitze der St. Katharinenkirche erklommen.

Der Weg nach oben verlangte Schwindelfreiheit und festes Schuhwerk. Mit dem Bauaufzug außen am eingerüsteten Turm entlang wurde man auf 85m Höhe gebracht um dann weitere 30 Höhenmeter über schmale Arbeitsleitern zur obersten Gerüstplattform zu gelangen. Eine überwältigende Aussicht bot sich den Besuchern, doch dafür war man nicht hierhergekommen. Die Turmkugel muss für Renovierungsarbeiten herabgenomme werden. Die Turmkugel ist für Kirchen das, was in "normalen" Bauwerken der Grundstein ist. Hier werden Zeitdokumente für die Nachwelt verwahrt. So kann, anders als bei Grundsteinen, die eine oder andere Generation in den Genuss kommen diese Dokumente zu sehen.

Die Enttäuschung war dann sichtbar als nach ausgiebiger Untersuchung feststand: Die Turmkugel ist leer. Entgegen der Erwartungen und einer alten Tradition hatte man vor 52 Jahren nichts in die Kugel gelegt. Hatten die Menschen der 50er nichts der Nachwelt mitzuteilen oder waren sie so mit dem Wiederaufbau beschäftigt, dass sie es schlicht vergaßen? Etwas brachte die Hauptpastorin jedoch mit zur Erde zurück: Fritz Fischer, ein Klempner der im Jahr 1974 für Ausbesserungsarbeiten an diesen unzugänglichen Ort gelangt war, hatte in der Spitze seinen Namen und ein 2-Pfennig-Stück hinterlassen.

Wie Hauptpastorin Murmann den Medienvetretern mitteilte wird die Gemeinde im Herbst die Tradition wieder fortsetzen und die Turmkugel mit Zeitdokumenten füllen, um den kommenden Generationen auf diese ungewöhnliche Weise etwas aus dem Leben von St. Katharinen und der Geschichte unserer Stadt zu hinterlassen.