Sutsche für die Seele

Soviele Worte wie das Jahr Tage hat: Claudia Reich hat den Raum inszeniert. Ein Foto von der Eröffnung

Hamburg - 365 Worte hängen an Nylonfäden - von der Decke und rund um die Tür des „Raumes der Stille“ in der Asklepios Klinik St. Georg. „Alltagsheld“, „sutsche“, „Mut“ lauten einige von ihnen. „Ermutigung“ heißt die begehbare Installation von Claudia Reich. Die Hamburger Künstlerin und Designerin hat den Raum mit dem Panoramablick im 9. Stock des Hauses C inszeniert.

Die aus transparentem Kunststoff geschnittenen Worte werfen Schatten, glänzen im Sonnenlicht und spiegeln den Betrachter. „Die Installation ist ein Angebot“, sagt Claudia Reich. „Wer sich darin bewegt, kann entscheiden, welches der Worte an diesem Tag ,seins’ ist und ihm Kraft gibt.“

,Was macht ihnen Mut?', haben sie gefragt

Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit der Krankenhausseelsorge entstanden. Die Worte kommen von Patienten, Angehörigen und Mitarbeitenden des Krankenhauses. Andreas Fraesdorff und Frauke Rörden, die beiden Krankenhausseelsorger in St. Georg, haben sie gesammelt. ,Was macht Ihnen Mut?', haben sie gefragt. Inspirieren ließen sie sich durch das diesjährige Motto der Nacht der Kirchen am 6. September - „beherzt“.

Nicht nur an diesem Tag wird die Installation für die Öffentlichkeit geöffnet sein. Schon vorher bieten die Krankenhausseelsorger in ihrer Reihe „Zeitfenster – 20 Minuten für die Seele“ jeden Mittwoch um 14.30 Uhr Meditationen und Gespräche mit Musik an, die auf das Kunstwerk bezogen sind. Start ist diesen Mittwoch, den 27. August. Am 17. September wird die Künstlerin zu Gast sein.

Wer in der Nacht der Kirchen noch mehr Kunst von Claudia Reich erleben möchte, zieht von der Klinik weiter in die St. Georgskirche am Hauptbahnhof. Dort präsentiert sie gemeinsam mit dem Schlagzeuger Stefan Weinzierl die Rauminstallation „Glas“.