Berliner Compagnie zu Gast Theaterstück "Verteidigung Deutschlands am Hindukusch"


Im Zentrum des 90-minütigen Stücks steht der bittere Weg einer afghanischen Familie und ihr von einem über 30-jährigen Krieg geprägtes Leben. Das Kriegsleid ist gleichzeitig das Leid dieser Familie, zu der Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gehören, die kein Leben in Frieden kennen. Das Theaterstück stellt anhand dieser Familiengeschichte die Gründe der verschiedenen Besatzungsmächte Afghanistans in Frage.



Die Kirche ist Mitveranstalter, neben Gewerkschaft und Friedensnetzwerk des Kreises Pinneberg. Propst Thomas Drope unterstreicht, dass auch die Kirche einen Beitrag leisten will zur Debatte über den Afghanistan-Krieg: "Es ist wichtig, immer wieder die Frage zu stellen: ‚Wie ist Frieden möglich?’ Wir wollen als Kirche und als Bürger darüber Rechenschaft ablegen, wohin unser Handeln, und dazu zähle ich das Handeln unseres Staates, in dieser Welt führt.“



In dem Theaterstück werden die Kriegsstationen in Afghanistan aus Sicht der Opfer gespiegelt: Die Revolution 1978, der sowjetische Einmarsch, der darauffolgende Krieg, der Krieg zwischen den Mujaheddin, die Zeit der Taliban, die Bombardierung Afghanistans durch die USA und die bis heute andauernden Kämpfe der von den USA geleiteten Operation Enduring Freedom (OEF) und der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF), an der Soldaten aus 40 Ländern beteiligt sind.



Zum überwiegend dokumentarischen Charakter versuchten die Theatermacher dem Stück durch Poesie und Musik eine weniger düstere Atmosphäre zu geben. Das Bühnenbild kommt mit einem einzigen Gegenstand aus, einer Leiter – sie dient als Haus, Schützengraben, Aussichtsturm, Wiege oder Bahre.

 

Der Eintritt kostet 10 Euro. Karten gibt es am Abend in der Christuskirche oder im Vorverkauf im DGB-Büro Elmshorn, Tel. (04121) 42 60 11.



Monika Rulfs / mk (www.kirche-hamburg.de)



Weiterer Termin zu dem Thema in Harburg, am 16. November, 19.30 Uhr:

Vortrag und Diskussion "Nichts ist gut in Afghanistan" -

Ist nichts gut in Afghanistan?

mit Propst Jürgen F. Bollmann und

Prof. em. Dr. Norman Paech, Pastor i.R. Christian Arndt

Gemeindehaus St. Johannis, Bremer Str. 9-13 in Harburg