Turmtest für die neuen Michel-Glocken

Hauptpastor Alexander Röder, Christoph Wöhlke (Budni) und Michael Kutz (Michel-Stiftung) zog es heute zum Test auf den Michel-Turm

Hamburg - Die Vorbereitungen für den Einbau der beiden neuen Glocken im Michel haben begonnen. Geprüft wird, ob die 100 Jahre alten Stahlträger in der Kuppel tragfähig sind und die Betondecken das zusätzliche Gewicht von fünf Tonnen halten - oder ob sie verstärkt werden müssen.

Für den Test wurde für wenige Tage ein Gerüst auf der Aussichtsplattform aufgebaut. Betonproben werden entnommen. In der kommenden Woche wird dann der Turm mit Hilfe eines "Unwuchterregers" in eine künstlich erzeugte Schwingung gebracht. Die Gemeinde hofft, die beiden neuen Glocken im Herbst einweihen zu können.

Finanziert werden die beiden neuen Schlagglocken mit Hilfe von Spenden. Vor zwölf Wochen war die Aktion "So klingt Hamburg" gestartet. Bis Mittwoch kamen 242.546 Euro zusammen. Röder: "Wir sind völlig begeistert." Rund 250.000 Euro sollen die Glocken samt Einbau kosten.

Im 1. Weltkrieg musste St. Michaelis fast alle Glocken für die Waffenproduktion hergeben. Zwei Schlagglocken der Turmuhr fehlen bis heute und sollen jetzt ersetzt werden.

Die erste Glocke soll dreimal schlagen und damit die letzte Viertelstunde vor der vollen Stunde zu Gehör bringen. Die zweite Glocke wird die "Vaterunser-Glocke": Sie wird sieben Mal angeschlagen, wenn in der Kirche das Vaterunser gebetet wird.