Unverständnis bei Flüchtlingshelfern in Blankenese

Sackgasse Björnsonweg - wer integriert wen?

Mit Unverständnis haben die Kirchengemeinde und der "Runde Tisch - Hilfe für Flüchtlinge" auf die Blockade einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Blankenese reagiert. Die Aktion einiger Anwohner sei bedauerlich für das Image des wohlhabenden Stadtteils, sagte Pastor Klaus-Georg Poehls.

Anwohner hatten gestern nach Angaben des Hamburger Abendblatts die Anfahrt zu dem Grundstück im Björnsonweg mit mehreren Dutzend Autos blockiert. Das Unternehmen, das 42 Bäume für Bau der Unterkunft fällen sollte, hatte sich der Fläche nicht nähern können. In der Sackgasse Björnsonweg soll ein Pavillondorf für 192 Flüchtlinge gebaut werden.

Poehls sagte, sowohl die Kirchengemeinde als auch der Runde Tisch würden sich weiter für die geplante Unterkunft einsetzen. Er werde zudem das Gespräch mit den Anwohnern suchen. Er erlebe viel Verständnis und Hilfsbereitschaft bei den Blankenesern. Auch von den Anwohnern des Björnsonwegs seien nicht alle gegen die Unterkunft.

Der „Runde Tisch Blankenese – Hilfe für Flüchtlinge“ wurde 1993 von Poehls und Helga Rodenbeck gegründet. Für ihr Engagement wurde die Sozialarbeiterin im Dezember 2015 von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die rund 80 Ehrenamtlichen sind derzeit in der Flüchtlingsunterkunft Sieversstücken in Sülldorf aktiv.

Auszeichnung für ihr Engagement in der Flüchtlingshilfe: Helga Rodenbeck mit Klaus-Georg Poehls und Bundespräsident Gauck