Bundesrahmenhandbuch "Diakonie-Siegel KiTA / Evangelisches Gütesiegel BETA" in Hamburg vorgestellt. Was zeichnet eine gute Kita aus?

Hamburg. Was zeichnet eine gute Kita aus? Darüber informiert das neue Bundesrahmenhandbuch "Diakonie-Siegel KiTA / Evangelisches Gütesiegel BETA", das die Bundesvereinigung Evangelischer Kindertageseinrichtungen (BETA) und der Diakonie Bundesverband am Montag im Diakonischen Werk Hamburg vorstellte.

 

Beide Verbände hätten sich bewusst für ein konfessionell ausgerichtetes Qualitätsmanagementsystem für die evangelisch-diakonischen Kindergärten entschieden, erklärte Dr. Bernd Schlüter, sozialpolitischer Vorstand im Diakonischen Werk der EKD. "Besondere Merkmale sind das eigene Leitbild und der eigene Wertekanon, die Absicherung rationaler Abläufe, die Transparenz von Leistung und Qualität gegenüber dem Kunden, die Wiedererkennbarkeit von diakonisch-evangelischer Qualität."

 

Voraussetzung für die Qualitätsentwicklung von Kitas und für eine bessere Integration und Bildung von Kindern sind nach Ansicht der Diakonie Einrichtungen mit ausreichender Personalausstattung und gut ausgebildetem, angemessen vergütetem Personal. Schlüter: "Neueste Studien zeigen, dass die Fachkraft-Kind- Quote in Deutschland trotz mancher Verbesserungen nicht stimmt, weil die notwendige Finanzierung nicht bereitgestellt wird. Wir brauchen einen Bildungspakt aus Bund, Ländern und Kommunen, der klare finanzielle Prioritäten der Gesellschaftspolitik setzt."

 

Auch der Vorsitzende der Bundesvereinigung Evangelischer Kindertageseinrichtungen Georg Hohl betonte, dass beim Ausbau der Kleinkindbetreuung sowie in allen Angebotsformen deutschlandweit die Strukturqualität verbessert werden müsse. "Wir brauchen bessere Personalschlüssel und kleinere Gruppen. Die Finanzierungsgrundlagen für den Elementarbereich müssen verbessert werden."

 

Das Bundesrahmenhandbuch bildet eine einheitliche Basis für Qualitätsstandards in den über 9.000 evangelischen und diakonischen Kindertageseinrichtungen in Deutschland. Hier erziehen, bilden und betreuen rund 61.000 Mitarbeitende mehr als 540.000 Kinder. "Evangelische Einrichtungen lösen das Recht der Kinder auf Bildung ein - unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen und religiösen Herkunft", sagte Hohl.

 

Um das Gütesiegel der BETA zu erlangen, müssen die Kitas eine Vielzahl von Anforderungen aus den Bereichen Führung, Personal, Bildung, Betreuung und Erziehung erfüllen. Um nach dem Diakonie-Siegel KiTa zertifiziert zu werden, müssen alle Qualitätsanforderungen des Handbuches allumfänglich erfüllt werden. Die Zertifizierung erfolgt durch externe und anerkannte Zertifizierungsunternehmen auf der Grundlage eines internationalen Bewertungssystems, bekannt auch als ISO-Norm.

 

Bereits am 11. August 2009 wird in Oldenburg das erste Gütesiegel an eine evangelische Einrichtung verliehen, die alle Audits erfolgreich absolviert hat. Im Rheinland befinden sich über 300 Einrichtungen in einem konkreten Projekt zur Qualitätsentwicklung mit dem Ziel, das Gütesiegel zu erlangen. In Hamburg und Schleswig-Holstein (Nordelbische Kirche) arbeiten über 750 evangelische Kitas in einem gemeinsam koordinierten Qualitätsentwicklungsprozess. Die Evangelischen Kita-Verbände der beiden Bundesländer haben maßgeblich an der Erabeitung des Handbuchs mitgewirkt.

 

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Ulrike Kotthaus

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