gut ankommen "Wenn ich mein Ziel heil erreicht habe, danke ich Gott"

Gut anzukommen: Das heißt für Emma Atieno in Kenia, den Straßenverkehr zu überleben

Advent heißt, sich aufzumachen. Eine Ziel vor Augen zu haben. Und den Wunsch, gut anzukommen. Doch was bedeutet das genau? Für Emma Atieno aus Kenia heißt es in ihrer Heimat vor allem, den Straßenverkehr zu überleben. Mit ihrer Geschichte starten wir unsere Weihnachtsreihe

"Wenn ich in Kenia unterwegs bin, fährt die Angst mit. Viele Straßen in meiner Region sind schlecht befestigt. Ein Führerschein ist ohne viel Training zu haben – oder man fährt einfach ohne. Viele setzen sich betrunken hinter das Steuer. Die Polizei kontrolliert selten. Jeden Tag sterben Menschen im Straßenverkehr. Auch ich habe Angst um mein Leben, wenn ich unterwegs bin. Wenn ich mein Ziel heil erreicht habe, danke ich Gott. Hier in Deutschland fällt diese Angst weg. Ich fühle mich sicher, wenn ich Bus fahre oder über die Straße gehe. Daran denke ich als erstes beim Angekommensein. Aber dieses Gefühl ist noch viel mehr: dass Menschen sich für mich interessieren, dass wir ins Gespräch miteinander kommen. Dass wir unsere Ideen teilen. Und dass ich frei bin, meine Liebe zu Gott zu leben und öffentlich auszudrücken, zu beten, zu singen und ihn zu loben."

Emmaculate Atieno, 29, ist Lehrerin aus Kenia und absolviert derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Arbeitsstelle Weitblick des Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein