Winternotprogramm: Kirche und Stadt bieten mehr Plätze

Leben auf der Straße - im Winter eine Überlebensfrage

Hamburg - Für Obdachlose in Hamburg beginnt am 1. November das Winternotprogramm. Bis zum 31. März 2015 wollen Stadt, Kirche und weitere Institutionen insgesamt 850 zusätzliche Schlafplätze zur Verfügung stellen. Ganzjährig gibt es den Angaben zufolge mindestens 300 Notschlafplätze für Obdachlose.

"In Hamburg muss niemand auf der Straße schlafen - erst Recht nicht im Winter", sagte Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). Das Winternotprogramm gehe über den bloßen Schutz vor Erfrierung hinaus. Es sei verknüpft mit einem Beratungsangebot, das Alternativen zur Obdachlosigkeit aufzeigen will.

Die Zahl der Plätze ist im Vergleich zum vergangenen Winter erhöht worden. Damals standen 784 Plätze zur Verfügung. Insgesamt seien 70 Menschen in eine feste Bleibe vermittelt worden.

Die Standorte 2014 befinden sich in zwei ehemaligen Schulen in der Hammer Straße und der Weddestraße, bei Kirchengemeinden sowie der Evangelischen Stiftung Alsterdorf und dem "Rauhen Haus".

Der Standort Amsinckstraße öffnet erst Mitte Dezember. Bis dahin dient das ehemalige Schulgebäude in der Hammer Straße als Zentrale Anlaufstelle. Ein Shuttle-Bus zur Innenstadt wird bereitgestellt.

Das Winternotprogramm wird seit 1992 angeboten und ist für die Betroffenen kostenlos. Es kann anonym in Anspruch genommen werden. Die Stadt stellt dafür insgesamt 1,6 Mio. Euro zur Verfügung.