Obdachlosigkeit in Hamburg Winternotprogramm mit mehr Plätzen


Der Winter ist für Obdachlose besonders schwierig und oft auch tödlich. Immer wieder erfrieren Menschen auf Hamburgs Straßen. Das Winternotprogramm der Sozialbehörde soll das verhindern. Jetzt wird das Angebot ausgebaut. Bis zu 35 Personen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen können am neuen Standort einzeln untergebracht werden.

Das zusätzliche Angebot richte sich speziell an obdachlose Menschen, die das Winternotprogramm aufgrund ihrer Beeinträchtigungen nicht in Anspruch nehmen und weiterhin auf der Straße leben. Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung nach professioneller Einschätzung einer speziellen Unterbringungsumgebung bedürfen und auf der Straße angetroffen werden, werden nach Absprache mit dem Betreiber durch die Straßensozialarbeiter oder bei Gefahr im Verzug durch die Polizei oder Feuerwehr in die Einrichtung in der Eiffestraße begleitet.

 

Es gibt noch freie Betten

Die Behörde betonte, dass es in allen drei Standorten freie Kapazitäten gebe. Das Winternotprogramm werde derzeit von 659 Personen genutzt, die Auslastung liege bei 73 Prozent (Stand: 29. Januar). Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr waren es den Angaben zufolge in den damals zwei Standorten insgesamt 563 Nutzerinnen und Nutzer, eine Auslastung von 86 Prozent. "Im Vergleich zum Vorjahr nehmen damit mehr Menschen die Hilfe des Winternotprogrammes in Anspruch, während die Auslastung wegen der zusätzlich geschaffenen Plätze zugleich geringer ist", so Behörden-Sprecher Martin Helfrich. Insgesamt gibt es rund in diesem Jahr 1.000 Plätze.

 

Auch die Kirchen helfen

Die Diakonie in Hamburg fordert seit langem eine bessere Betreuung von Obdachlosen in der kalten Jahreszeit und eine Aufstockung des Winternotprogramms. Sowohl die evangelische, als auch die katholische Kirche betreiben in Hamburg zahlreiche Hilfseinrichtungen für Menschen ohne feste Bleibe.