Zuwanderung: Hamburgs Jugend wird internationaler

Lexikonartikel "Migration"

Hamburg - Etwa jeder zweite Hamburger unter 18 Jahren (47 Prozent) hat ausländische Wurzeln. Bei den Senioren über 65 Jahren sind es dagegen nur 16 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen, wie das Statistikamt Nord am Montag mitteilte.

Ende 2013 wurden knapp 550.000 Hamburger mit ausländischen Wurzeln gezählt, das sind 31 Prozent der Einwohner. Ende 2009 waren es lediglich 28 Prozent.

Je nach Stadtteil sind die Quoten recht unterschiedlich. So haben in Billbrook 94,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund. Angesichts der geplanten neuen Flüchtlingsunterkünfte wird der Anteil weiter steigen.

Auf der Veddel haben 92,8 Prozent ausländische Wurzeln. Auch die Stadtteile Harburg, Neuallermöhe, Jenfeld, Dulsberg und Wilhelmsburg kommen auf über 70 Prozent.

In den ländlichen Regionen Hamburgs ist der Anteil dagegen gering. So haben in Francop nur 6,7 Prozent der Kinder und Jugendlichen ausländische Wurzeln. Auch in Moorburg, Neuengamme und Altengamme liegt die Quote unter 15 Prozent.

Menschen aus der Türkei und Polen stellen die größten Migranten-Gruppen. 93.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben in Hamburg, davon allein 40.000 in Wilhelmsburg. Menschen mit polnischen Wurzeln wohnen besonders häufig in Neuallermöhe und Lohbrügge. Hier wohnen neben den 6.600 gebürtigen Polen auch 10.600 russischstämmige Hamburger.

10.300 Menschen aus Afghanistan leben in Billstedt, Jenfeld, Rahlstedt und Neuallermöhe. Billstedt hat auch einen hohen Anteil an Ghanaern und Serben, Rahlstedt an Iranern. Stark vertreten sind auch die EU-Länder Portugal, Italien und Griechenland.