Weihnachten erklärt

Ursprung, Bedeutung und Traditionen

Ein Mädchen sitzt bei der Krippe unter einem Weihnachtsbaum.

Warum wird Weihnachten gefeiert?

Weihnachten ist eines der bedeutendsten Feste des Jahres – doch warum eigentlich? Für viele Menschen ist es eine Zeit der Besinnlichkeit, des Zusammenseins mit Familie und Freunden, des Schenkens und Genießens. Doch hinter diesem Fest steckt eine jahrtausendealte Geschichte. Dieser Artikel gibt Einblicke in die Ursprünge, Bräuche und die tiefere Bedeutung von Weihnachten sowie darüber, wie das Fest bewusst erlebt werden kann.

Die Ursprünge von Weihnachten

Von den Rauhnächten zum christlichen Fest

Die Wurzeln von Weihnachten reichen tief in die Vergangenheit. Schon vor über 2000 Jahren feierten Menschen zur Wintersonnenwende Feste des Lichts und der Hoffnung. Besonders in Nordeuropa hatten die sogenannten Rauhnächte eine große Bedeutung. Diese Zeit der längsten Nächte des Jahres war von Ritualen geprägt, die böse Geister vertreiben und das kommende Jahr segnen sollten.

Mit der Ausbreitung des Christentums wurde das Fest zunehmend mit der Geburt Jesu Christi in Verbindung gebracht. Im 4. Jahrhundert legte die Kirche den 25. Dezember als offiziellen Termin für das Weihnachtsfest fest, vermutlich um bestehende heidnische Bräuche zu integrieren und zu christianisieren. Die Wahl dieses Datums fällt mit der römischen Feier des „Sol Invictus“ zusammen, einem Fest zu Ehren der unbesiegbaren Sonne, das ebenfalls das Licht in der dunkelsten Zeit des Jahres feierte.

Die biblische Weihnachtsgeschichte

Nach christlicher Überlieferung wurde Jesus in Bethlehem geboren, unter bescheidenen Umständen in einem Stall. Engel verkündeten den Hirten die Geburt des „Heilands“ – ein Ereignis, das heute weltweit gefeiert wird. Die Evangelien von Matthäus und Lukas berichten über die Geburt Jesu, die Ankunft der Weisen aus dem Morgenland sowie die Flucht nach Ägypten. 

Typische Weihnachtsbräuche

Der Weihnachtsbaum: Ein Symbol der Hoffnung

Der geschmückte Weihnachtsbaum ist eine der bekanntesten Traditionen. Bereits im 16. Jahrhundert wurden immergrüne Bäume als Zeichen der Hoffnung auf das kommende Frühjahr aufgestellt. Die heutige Form des Weihnachtsbaums mit Kerzen und Schmuck entwickelte sich im 18. Jahrhundert, wobei die Verbreitung besonders durch den deutschen Adel gefördert wurde. Erst durch Auswandernde gelangte der Brauch nach Amerika und wurde weltweit populär.

Weihnachtsplätzchen: Eine süße Tradition

Das Backen von Weihnachtsplätzchen hat seinen Ursprung in klösterlichen Traditionen. Im Mittelalter wurden besonders gewürzte und süße Gebäcke als Zeichen der Freude gebacken und verteilt. Zutaten wie Zimt, Honig und Mandeln waren damals teuer und wurden nur zu besonderen Anlässen verwendet. Heute gibt es in jeder Region spezielle Weihnachtsgebäcke, von deutschen Lebkuchen bis hin zu italienischem Panettone.

Geschenke und das Christkind

Die Tradition des Schenkens erinnert an die Gaben der Weisen aus dem Morgenland. Während in einigen Ländern der Weihnachtsmann oder Santa Claus die Geschenke bringt, ist es in Deutschland oft das Christkind. Die Figur des Christkinds wurde von Martin Luther als Alternative zu katholischen Heiligenfiguren wie dem Nikolaus eingeführt.

Weihnachtslieder und Krippenspiele

Das gemeinsame Singen von Liedern wie „Stille Nacht“ oder „O du fröhliche“ gehört für viele zur Weihnachtszeit. Krippenspiele, die die Weihnachtsgeschichte nacherzählen, sind besonders für Kinder ein Highlight. Die Tradition dieser Spiele reicht bis ins Mittelalter zurück, als Geistliche begannen, biblische Geschichten für die Gläubigen aufzuführen. 

Wie kann Weihnachten bewusst erlebt werden?

Die Weihnachtszeit ist oft von Trubel und Hektik geprägt. Umso wichtiger ist es, das Fest bewusst zu gestalten. Rituale wie das Anzünden von Kerzen, gemeinsame Mahlzeiten oder der Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes schaffen Momente der Ruhe und Gemeinschaft. Auch ein Spaziergang in der Natur oder das bewusste Wahrnehmen von Düften, Lichtern und Klängen kann helfen, zur Besinnung zu kommen. Wer sich auf das Wesentliche konzentriert, entdeckt Weihnachten neu – als Einladung zu Frieden und innerer Einkehr. 

Weihnachten weltweit

Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert – aber in sehr unterschiedlicher Weise:

Skandinavien: Hier beginnt die Weihnachtszeit oft mit Lucia-Prozessionen am 13. Dezember. Kinder tragen weiße Gewänder und Kerzenkronen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen.

USA & Großbritannien: Santa Claus und Father Christmas prägen das Bild des Festes. Große Paraden, bunte Lichtershows und opulente Dekorationen sind weit verbreitet.

Spanien & Lateinamerika: Die Heiligen Drei Könige (6. Januar) sind zentral. In vielen Regionen bringen sie die Geschenke, begleitet von festlichen Umzügen.

Afrikanische Länder: Weihnachten wird oft mit lebendiger Musik und Tanz gefeiert. Gottesdienste dauern mehrere Stunden und enden nicht selten in großen, gemeinschaftlichen Festen. 

Weihnachten in Hamburg

In Hamburg gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Weihnachten bewusst zu erleben. Zum Beispiel durch:

Weihnachtsmärkte: Vom traditionellen Markt am Rathaus bis zum alternativen Santa Pauli mit Live-Musik und Food-Ständen – für jede und jeden ist etwas dabei.

Kirchliche Angebote: Die Hauptkirchen wie St. Michaelis, St. Petri oder St. Katharinen laden zu festlichen Gottesdiensten, Krippenspielen und Adventsmusiken ein.

Soziales Engagement: Einrichtungen wie die Bahnhofsmission oder das Rauhe Haus bieten Gelegenheiten für ehrenamtliche Unterstützung oder Spendenaktionen. 

Weihnachten als Einladung zur Begegnung

Weihnachten kann für jeden Menschen eine andere Bedeutung haben – aber im Kern geht es um Licht, Hoffnung und Gemeinschaft. Ob das Fest traditionell gefeiert oder einfach die besondere Atmosphäre genossen wird, es gibt viele Wege, diese Zeit bewusst zu erleben. 

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